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Potsdam-Mittelmark: Marseille-Kliniken an GZG interessiert

Hamburger Pflegeheim-Konzern könnte 51 Prozent übernehmen / Skepsis im Kreistag

Hamburger Pflegeheim-Konzern könnte 51 Prozent übernehmen / Skepsis im Kreistag Potsdam-Mittelmark. Die Marseille-Kliniken AG ist interessiert, sich an der kreiseigenen Gesundheitszentrum Verwaltungs GmbH (GZG) zu beteiligen. In der GZG-Aufsichtsratsitzung am Mittwoch informierte Landrat Lothar Koch (SPD) über das Interesse des Hamburger Pflegeheim-Betreibers. Demnach könnte die Marseille-Kliniken AG über eine entsprechende Erhöhung des Stammkapitals der GZG 51 Prozent der Gesellschaftsanteile übernehmen. Im nichtöffentlichen Teil der konstituierenden Sitzung des Kreistages wollte Koch gestern einen entsprechenden Vorschlag einbringen. Doch hieß es aus Reihen der CDU, man wolle darauf drängen, das Papier zurückzuziehen. Innerhalb der Zählgemeinschaft, die im neuen Kreistag von CDU, FDP, Bauernverband und Grünen gebildet wurde, regen sich offenbar Vorbehalte gegen dieses Modell zur Rettung der angeschlagenen Kreis-Gesellschaft. Es werden derzeit zu große Risiken und ein drohender Vermögensverlust für den Landkreis befürchtet, hieß es aus dem Kreis der Zählgemeinschaft. Zudem müsse geprüft werden, ob eine Ausschreibung erforderlich sei. Grundsätzlich sei ein Beteiligungs-Modell vorstellbar. Die Marseille-Kliniken AG ist nach eigenen Angaben einer der größten privaten Anbieter von Dienstleistungen im deutschen Gesundheitsbereich. Als Kerngeschäft werden die Alten- und Behindertenpflege sowie die medizinische Rehabilitation genannt. In Brandenburg ist das Unternehmen u.a. durch einen jahrelangen Rechtsstreit mit der Landesregierung bekannt geworden. Mit einem außergerichtlichen Vergleich wurden im März 2001 mehr als 30 Verfahren beendet, die Investitionsförderung, Kostensatzfragen und Streitigkeiten über die Investitionskostenumlage zum Inhalt hatten. Mit dem Sozialministerium und Ulrich Marseille wurde sich darauf geeinigt, dass vom Land fast 50 Prozent der damals rund 1200 Betten des Marseille-Konzerns in Brandenburg gefördert werden. Im gleichen Umfang werden die Bewohner der Einrichtungen entlastet. Das Unternehmen betrieb bereits damals im Land Brandenburg an acht Standorten Pflegeeinrichtungen. Für die in finanzielle Schieflage geratene GZG hatte auch der im Frühjahr bestellte Geschäftsführer Bernd Grieger angekündigt, Vorschläge zur Konsolidierung zu machen. In der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch wollte Grieger zunächst „schonungslos“ über die dramatische Situation der Gesellschaft informieren. Zum GZG-Kerngeschäft zählt der Betrieb des Ärztehauses in der Potsdamer Straße in Teltow, zudem betreibt sie u.a. Seniorenheime in Beelitz, Heilstätten, Güterfelde und Caputh. ldg/pek

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