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Prozess um Müllskandal: Mehr als sechs Jahre Haft gefordert

Im Prozess gegen den „Müllpaten“ von Potsdam-Mittelmark hat die Staatsanwaltschaft für den Hauptbeschuldigten eine Haftstrafe von sechs Jahren und drei Monaten beantragt.

Potsdam - Im Prozess um einen der größten Müllskandale in Brandenburg hat die Staatsanwaltschaft sechs Jahre und drei Monate Gefängnis für den Hauptangeklagten gefordert. Der 56 Jahre alte Inhaber eines Transportunternehmens habe jahrelang mit „erheblicher krimineller Energie“ und „hoch professionell illegale Abfallentsorgung betrieben“, sagte Staatsanwältin Kristine Sörström am Dienstag vor dem Potsdamer Landgericht. Der Angeklagte habe so ein Millionengeschäft gemacht, die schwere Verschmutzung von Boden und Umwelt sei ihm egal gewesen.

Der Unternehmer entsorgte laut Anklage zwischen 2005 und 2008 illegal mehr als 144 000 Tonnen Siedlungs- und Gewerbemüll. Vergraben wurde dieser auf sechs Altdeponien und in einer Kiesgrube im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Teils wurden giftige Schadstoffe im Grundwasser festgestellt. Eine Beseitigung aller Verunreinigungen in den sieben Halden würde laut Staatsanwaltschaft mehr als 70 Millionen Euro kosten.

Für den 49 Jahre alten Mitangeklagten, die mutmaßliche rechte Hand des Spediteurs, forderte die Anklage eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung. Beide Männer hatten zu Beginn des Prozesses umfangreiche Geständnisse abgelegt. Vor Gericht wurden 25 Zeugen und vier Sachverständige angehört. Am Donnerstag will die Verteidigung plädieren, das Urteil soll im Januar fallen. dpa

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