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Potsdam-Mittelmark: Nachmittags zur Nachhilfe

Neu eröffnetes Institut will Schüler über Motivation zum Lernerfolg führen

Neu eröffnetes Institut will Schüler über Motivation zum Lernerfolg führen Von Karsten Sawalski Ein Viertel aller Schüler in Deutschland muss Nachhilfeunterricht nehmen, berichtet eine Studie des Instituts für Jugendforschung (IJF) in München. Mathematik steht an der Spitze der Fächer, in denen Kinder und Jugendliche außerschulisch unterstützt werden. Mehr als die Hälfte der Nachhilfeschüler können dem Schullehrer beim Rechnen nicht folgen. Fast ein Drittel brauche Unterstützung in Englisch, gefolgt von Deutsch, Französisch, Physik, Latein und Chemie. „Ich finde Englisch nicht so berauschend“, sagt die Potsdamer Schülerin, „das Blöde ist die Aussprache und, dass es nicht so geschrieben wie gesprochen wird“. Die 11-Jährige wurde in den vergangenen Tests mit 4 und 5 benotet. „Ich gehe in eine Schnellläuferklasse“, sagt sie entschuldigend, „da wird es richtig schwierig“. Mutlos wirkt das Mädchen trotzdem nicht. Seit drei Wochen trainiert die 11-Jährige zusammen mit Diplom-Sozialpädagogin Christin Schmidt (25) im neuen Potsdamer Institut für Nachhilfe und Sprachförderung (PINUS) gegen den Schulabstieg an. „Hast du deine Arbeit mit gebracht?“, fragt Christin Schmidt (25), nach dem das kleine Mädchen bequem und mit dem Rücken zum Fenster am Tisch sitzt. Für den tollen Ausblick in das Holländerviertel bleibt in den folgenden 90 Minuten bestimmt noch Zeit. Denn das Lernen soll bei PINUS auch Spaß machen. „Wir legen Wert darauf, dass die Schüler nach sieben oder acht Stunden Unterricht, sich bei uns wohlfühlen“, sagt Kristin Schmidt (30), die zweite Existentgründerin des Instituts. Mit PINUS haben sich die Pädagogen das Ziel gesetzt, den verschiedenen Ursachen für Schulfrust und Lerndefizite auf den Grund zu gehen und diese zu beheben. Seit dem 5. Januar bietet PINUS schulbegleitenden Förderunterricht von der Grundschule bis zum Abitur an. „Wir können gezIelt auf Klausuren, Prüfungen und das Abitur vorbereiten, betreuen die Schüler bei den Hausaufgaben und verbessern die Lerneffektivität durch spezielle Lernmethoden“, sagt Kristin Schmidt. In einem Pool von 25 verfügbaren Lehrern, die nahezu alle Fächer abdecken könnten, gebe es einen Aachener Dozenten, der heraus findet zu welchem Lerntyp ein Schüler gehört. Das Angebot soll in naher Zukunft mit einem Bewerbungstraining für Schüler, die ins Berufsleben starten, erweitert werden. „Wir könnten auch Langzeitarbeitslose in dieser Richtung unterstützen“, sagt Kristin Schmidt. Das PINUS-Institut befindet sich in einer großzügigen Wohnung an der Friedrich-Ebert-Straße 87. Der Vorteil: „Die Schüler kommen direkt mit der Tram bis vor unsere Haustür“, sagt Kristin Schmidt. In den hellen, freundlichen Räumen sollen höchstens vier Schüler gleichzeitig in einer Gruppe unterrichtet werden. Mit den Preisen, die je nach Laufzeit des Vertrages gestaffelt sind, halte man sich unter dem „sonst Üblichem“. Außerdem verlangt PINUS keine Anmeldegebühr, keine Kündigungsfristen und verhalte sich flexibel sowohl bei der Vertragsdauer als auch bei den Unterrichtszeiten. PINUS bietet zum Kennenlernen einen kostenlosen Probeunterricht an und lädt am Sonnabend von 11 bis 15 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Die beiden Gründerinnen mit den fast identischen Namen haben seit langem auch die gleichen Ziele: Beide studierten in Erfurt Sozialpädagogik und arbeiteten dort in einer Nachhilfeschule. Christin Schmidt unterrichtete das Fach Englisch und Kristin Schmidt, die zusätzlich einen Abschluss als Betriebswirtin vorweisen kann, in der Buchhaltung. Sie teilten auch den Wunsch, das beschauliche Thüringen zu verlassen, um in die Metropole Berlin zu ziehen. „Daraus ist dann Potsdam geworden“, sagt Christin Schmidt und meint, dass man hier nahe genug an der Hauptstadt sei. PINUS-Förderinstitut Friedrich-Ebert-Straße 87 Telefon: (0331)-2008922 Tag der offenen Tür am 7.02.04, ab 11 Uhr

Karsten Sawalski

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