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Potsdam-Mittelmark: Neues Signal am S-Bahnhof

Skulptur auf dem Vorplatz soll Werbung für Teltower Unternehmen machen

Skulptur auf dem Vorplatz soll Werbung für Teltower Unternehmen machen Teltow – Für den Reisenden, der am S-Bahnhof Teltow ankommt, bleibt der Bahnhof gewissermaßen unsichtbar. Als der Künstler Lutz Brandt diese Erkenntnis im jüngsten Kulturausschuss offenbarte, schmunzelten dort die meisten, weil sie die Leere des Platzes auch schon ähnlich erlebt hatten, aber so richtig bewusst es ihnen erst jetzt wurde. Der Platz ist zwar nutzbar und ein paar Bäume sollen auch noch gepflanzt werden, aber ihm fehlt das eigene Gesicht. Im Ausschuss bestehen aber noch Zweifel, ob da ein Kunstwerk als ästhetische „Dienstleistung“ vermitteln kann. Auch sollte man Architektur nicht von der Verantwortung für Stadträume lossprechen. Aber einen Versuch sei es schon wert, den Bahnhofsvorplatz mit Kunst zu bereichern, so der Tenor der Abgeordneten, vorausgesetzt das Werk hat einen Bezug zum Ort. Nur Bekunstung hatten auch Thekla Furch und Lutz Brandt nicht im Sinne als sie im November der Stadt den Vorschlag unterbreiteten, eine Plastik für einen öffentlichen Stadtplatz zu gestalten. Inzwischen ist daraus ein richtiges Projekt geworden, nebst Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema „Kunst im öffentlichen Raum“ beschäftigte. Etwa acht bis zehn Meter hoch soll das Kunstobjekt sein, um am Bahnhof ein Signal zu setzen. Die vierteilige Stahlkonstruktion soll auch vom Bahnsteig aus sichtbar sein. In der Ausschusssitzung stellten die beiden Künstler zwei Modelle vor, deren äußere Form entfernt an eine Rübe erinnerte. Schon ein Vorgängermodell präsentierte sich im Sinne der Rübchenstadt. Eine weitere Interpretation kam augenzwinkernd von Brandt hinsichtlich aktueller Ereignisse: „Es könnte auch Teltows Wachstumskern symbolisieren“. Diese Version ist einleuchtend, da die rhythmisch versetzten Keramikelemente verschiedene Unternehmen der Stadt repräsentieren sollen. Es gehe dabei nicht um plakative Werbung, wie Brand erläuterte, sondern darum, Firmenprofile künstlerisch zu interpretieren. Von dieser neuen Art der Werbung war auch der Ausschuss angetan und Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) kündigte an, dass es die übliche Werbung auch künftig am Bahnhof nicht geben werde. „Wir legen Wert auf ein städtebauliches Bild, da wird weder die Brücke noch der Bahnhof mit Werbeplakaten zugepflastert“, versprach Schmidt. Ausräumen konnten die Künstler die Befürchtung, das neue Kunstwerk werde von Sprayern verunstaltet. Denn die ersten Elemente würden in einer Höhe von 2,50 Meter installiert, auch um das Besteigen der Plastik zu verhindern. „Außerdem gibt es bei Sprayern einen Ethos, andere Kunstwerke nicht zu zerstören“, erklärte Brandt. Vorgeschlagen wurde in der Sitzung, die Plastik nachts anzustrahlen. Als nächster Schritt soll nun ein Finanzierungskonzept erarbeitet werden. Vorrangig Sponsorengelder sollen das Kunstwerk ermöglichen. Deshalb will die Stadt einige Unternehmen einladen, um das Projekt vorzustellen. „Mit jeder Firma wird das Element, mit dem sie sich repräsentiert, gesondert erarbeitet", sicherte Thekla Furch zu. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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