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Potsdam-Mittelmark: Notfallzulassung beantragt

Eichenspinner: Vogelsänger unzufrieden mit Bund

Potsdam / Schwielowsee - Zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners hat Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) eine Notfallzulassung beim Bundesamt für Arbeitsschutz in Dortmund beantragt. „Zurzeit kann man in keiner Weise mit den Genehmigungen der zuständigen Bundesbehörden zufrieden sein“, begründete er am Donnerstag in der Fragestunde des Potsdamer Landtags diesen Schritt. Die Lage sei aber brisant. „Wir haben 2013 wahrscheinlich die letzte Chance, die flächendeckende Verbreitung zu verhindern“, sagte er mit Blick auf den Eichenprozessionsspinner.

Er habe auch die Präsidenten von Umweltbundesamt und Bundesamt für Verbraucherschutz gebeten, die bisherigen Genehmigungen und Auflagen zu überdenken, betonte Vogelsänger. Insbesondere die Abstandsregelungen, die beim Einsatz des Insektizids Dipel ES einzuhalten seien, machten die Bekämpfung sehr schwierig. Noch gar nicht geregelt sei die Bekämpfung an Alleen von der Luft aus. Auch Siedlungsräume dürfen, anders als Forstflächen, nicht beflogen werden.

Der Eichenprozessionsspinner verbreitet sich seit Jahren. Brennhaare der Larve können beim Menschen zu Hautirritationen, Augenreizungen und Atembeschwerden führen. In der besonders stark betroffenen Gemeinde Schwielowsee hat man sich angesichts der offenen Rechtsfragen entschlossen, die Schmetterlingsraupe nun vom Boden aus zu bekämpfen (PNN berichteten). Das Rathaus will 30000 Euro dafür aufwenden. Für die Bekämpfung gibt es im Mai nur ein enges Zeitfenster. Entlang der Gemeindestraßen sind etwa 2500 Eichen von dem Schädling befallen. Die Bekämpfung von Hebebühnen aus gilt als weniger effizient als die Befliegung. dpa/PNN

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