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Potsdam-Mittelmark: Ortsbeirat Neuseddin warnt vor Gefahren Debatte über Tempolimits nach Straßensanierung

Seddiner See · Neuseddin - Die Befürchtung, dass die Kunersdorfer Straße nach ihrem Ausbau zu einer Rennstrecke wird, scheint sich zu bewahrheiten. „Der erste Schritt in diese Richtung ist bereits erfolgt“, führt Ortsbürgermeister Uwe Fanselow auf der Ortsbeiratssitzung aus.

Seddiner See · Neuseddin - Die Befürchtung, dass die Kunersdorfer Straße nach ihrem Ausbau zu einer Rennstrecke wird, scheint sich zu bewahrheiten. „Der erste Schritt in diese Richtung ist bereits erfolgt“, führt Ortsbürgermeister Uwe Fanselow auf der Ortsbeiratssitzung aus. „Trotz des starken Lkw-Abbiegeverkehrs in das Gewerbegebiet, der Kurve und der neben der Straße liegenden Lärchenweg-Siedlung soll die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 Stundenkilometer aufgehoben werden.“ Auch die Markierung der Mittelinsel am Ortseingang stuft der Ortsbeirat als unfallträchtig ein. Die Mittellinie führt nicht an der Insel vorbei, sondern direkt auf sie zu. Auf Anfrage der Gemeinde an den Landkreis, ob das so richtig sei, hat der Kreis geantwortet, dass gemäß den zuständigen Richtlinien eine Sperrlinie in Fahrtrichtung ausreiche und nicht um die Mittelinsel herumzuführen sei. „Wer sich als Autofahrer an der Mittellinie orientiert, rauscht voll auf die Insel“, befürchtet dagegen Fanselow. Bei Prüfung der Örtlichkeit durch den Kreis sei auch die Feststellung getroffen worden, dass keine Notwendigkeit bestehe, die Strecke zwischen Neuseddin und der B 2 auf 80 Stundenkilometer zu beschränken. Auch im Tunnel soll die Tempo 30 Regelung für Autos aufgehoben werden. Sie gilt dann lediglich für Lkw. Eine so fußgängerfeindliche Regelung hält der Ortsbeirat für eine Zumutung für alle Bürger, insbesondere für Kinder und Ältere, die zum Bahnhof müssen. „Denen wird in dem 260 Meter langen Tunnelbereich Angst und Bange, wenn die Autos mit Tempo 50 und mehr an ihnen vorbeijagen. Außerdem müssen sie den gesamten Staub und Dreck einatmen, der dort aufgewirbelt wird. Es gibt keine Absaugvorrichtungen“, sagt Fanselow. Zudem stelle sich die Frage, was passieren könne, wenn von dem kombinierten Rad-Gehweg jemand auf die Fahrbahn gerate. Hinzu komme, dass bei dieser Tempo 50 Regelung nicht bedacht wurde, dass der Tunnel für Autofahrer, die vom Bahnhofsvorplatz auf die Kreisstraße müssen, nicht einsehbar ist. „Auf der gesamten Kunersdorfer Straße gibt es Gefahrenpunkte, die bei der Verkehrsregelung nicht berücksichtigt wurden“, befindet der Ortsbeirat. Entsetzt ist das Gremium, dass es nach der Straßensanierung im Ortsbereich selbst im Bereich der Schule kein Tempo 30 geben soll. „Welche Eltern möchten dann noch ihr Kind auf diese Schule schicken, zumal im Sportunterricht die Straße überquert werden muss, um zum Sportplatz zu gelangen?“, fragt sich der Ortsbeirat. Als sicher gelte, dass sich nicht alle Autofahrer an das Tempolimit halten werden. Messungen hätten ergeben, dass trotz des zur Zeit schlechten Straßenzustandes jetzt schon zu schnell gefahren werde. „Die Verkehrsbehörde stuft die Geschwindigkeitsübertretungen als stark bedenklich ein“, erläutert Fanselow. Von den ständig herumfliegenden Radkappen und Eisenteilen sei noch gar nicht geredet worden, weist der Ortsbürgermeister auf eine weitere Gefahr hin. Günter Harz aus der Schmiedestraße präsentierte auf der Sitzung binnen vier Wochen gesammelte sechs Radkappen, einen Auspuff, diverse Metallteile sowie ein über ein Meter langes Eisenteil zum Halten von Autos auf Lkw. „All diese Teile flogen durch die Gegend. Gnade dem, der so etwas abbekommt. Im Tunnel ist nicht einmal ein Ausweichen möglich“, sagt Harz. Nachdrücklich setzt sich der Ortsbeirat für Tempo 30 im Tunnel- und Schulbereich ein. Nach Zusage vom Leiter des Ordnungsamtes, Bernd Fuhrmann, unterstützt die Gemeinde diese Forderung. Der Schulleiter Dr. Wilfried Glumm ließ mitteilen, dass er für seine Schüler das höchstmögliche Maß an Sicherheit erwartet. Darüber hinausgehend fordert der Ortsbeirat Tempo 30 auch Höhe Waldstraße, am Einkaufszentrum und zur Sicherheit an allen Querungshilfen Zebrastreifen. Anwohner wollen zur Unterstützung der Forderung Unterschriften sammeln. PNN

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