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Potsdam-Mittelmark: Phöbener wollen die Dorfkneipe zurück

Alter Krug steht zum Verkauf / Pläne für Wasserwanderstützpunkt und Gastronomie weiter aktuell

Werder (Havel) - Die Phöbener wollen wieder eine richtige Dorfkneipe. Bei einem Bürgerforum mit Bürgermeister Werner Große (CDU) diese Woche wurde der Wunsch nach einer Wiederbelebung des „Alten Krugs“ laut. Nach der Wende hatte es Hoffnungen gegeben, dass mit dem neuen Eigentümer, der Stern Immobilien GmbH, hier wieder Leben einzieht. Doch selbst massive politische Rückendeckung hatte keine Wirkung gezeigt, jetzt steht das Gebäude zum Verkauf: 227 000 Euro will der Makler für den um 1900 gebauten, sanierungsbedürftigen Krug haben. Bürgermeister Große hatte hier 1973/74 hinterm Thresen gestanden, als das Haus noch als Club des Schaltgerätewerks diente. „Da lief der Laden“, so Große.

Die Bemühungen, eine Gastronomie in der Poloanlage am Ortsrand zu beleben, gestalten sich ebenfalls schwierig: Es gab bereits Betreiberwechsel. Vielleicht liegt das Angebot zu weit vom Dorfkern entfernt, wie es hieß. Ohnehin stand die Frage, ob die 630 Einwohner „einen Kneiper am Leben halten können“? Ein schwergewichtiger Phöbener versicherte, bei der Polo-Gaststätte seinen Anteil geleistet zu haben. Eine ältere Phöbenerin rechtfertigte sich mit ihrer kleinen Rente. Ohne die Ausflügler und Touristen könnte ein Gasthaus im Ort sowieso kaum existieren, war man sich einig.

Die touristische Infrastruktur ist ausbaufähig, doch einiges ist in Bewegung: Nächstes Jahr soll die Radwegverbindung nach Werder gebaut werden. Der Havelradweg Richtung Ketzin ist fast fertig, auch ein Spurplattenweg nach Kemnitz kommt dieses Jahr. Die Stadt will die marode Bungalowanlage am Badestrand beräumen und neu verpachten.

Zwar wird der alte Dampferanleger wohl nicht wieder aktiviert. Immerhin ist aber einen Wasserwanderstützpunkt am früheren Eiscafé „Kakadu“ geplant. Der Phöbener Landschaftsbauer Rico Giese hat nach einigem behördlichen Hickhack jetzt alle rechtlichen Voraussetzungen dazu abgeklärt und will erneut einen Bauantrag stellen. Das Angebot könnte noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Auch eine kleine Gastronomie für 20 Gäste ist geplant. Außerhalb der Ausflugssaison sind dann womöglich wieder die Phöbener gefragt. Henry Klix

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