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Potsdam-Mittelmark: Pläne für ein „Teltower Gesicht“

Baubeginn für Wohnprojekt und Shoppingcenter an der Lichterfelder Allee für Juni 2008 avisiert

Teltow - Teltows Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht sorgte vor Verwirrung. „Sie müssen nicht alles glauben, was auf Schildern steht“, antwortete er im jüngsten Bauausschuss auf die Frage, warum die Baustellenreklame an der Lichterfelder Allee noch immer ein modernes Einkaufzentrum ankündige, obwohl inzwischen von einem Altenheim die Rede sei.

Es stimme beides, erklärt Investor Dieter Sommerfeldt von der Berlin-Brandenburg Bauträger GmbH gegenüber den PNN auf Anfrage. Auf der bisherigen Brache soll ein Einkaufscenter mit 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen. Im Obergeschoss des geplanten Ensembles sind 100 altersgerechte Wohnungen geplant. Vorgesehen sind zudem Arztpraxen mit einer Gesamtfläche von 1000 Quadratmetern.

Für die Verkaufsflächen verbuche Sommerfeldt bereits einen Vermietungsstand von 70 Prozent. Einen Getränke- sowie Lebensmittelhandel habe er für den Standort interessieren können. Eine Drogerie, ein Zoogeschäft sowie ein Juwelier stehen auf der potenziellen Mieterliste. Keine großen Filialen wie in der Oderstraße sollen angesiedelt werden, sondern kleinere Geschäfte. Auch für den Bereich des betreuten Wohnens gebe es einen Interessenten, so Sommerfeldt. Er stehe in Kontakt mit der Awo Sozialagentur gGmbH Teltow.

Das Bauvorhaben wurde vor etwa einem Jahr publik. Auch damals gab es Irritationen, als sich im Stadtparlament einige Teltower Abgeordnete nach dem Projekt erkundigten, Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) aber keine Auskunft geben konnte. Im Nachgang offenbarten sich Kommunikationsprobleme zwischen Bauamt und Rathausspitze: Bei einem Treffen zwischen Investor Sommerfeldt, Bürgermeister und Bauamt stellte sich heraus, dass die Pläne bereits seit Wochen in der Fachbehörde lagen. Auch jetzt müsste Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht über den Planungsfortschritt und das Projekt Bescheid wissen. Denn laut Sommerfeldt ist im vergangenen September beim Landkreis die erforderliche Bauvoranfrage gestellt worden, für deren Bearbeitung die Stadt Teltow zu einer Stellungnahme aufgefordert ist. Doch Amtsschelte liege Sommerfeldt fern: Die nach den anfänglichen Problemen vereinbarte enge Abstimmung mit der Stadt werde durchaus praktiziert.

Bei reibungslosem Planungsprozedere rechnet Sommerfeldt mit dem Baubeginn im Juni diesen Jahres. Entstehen würde das Wohn- und Geschäftsensemble nach Entwürfen des renommierten Architekturbüros Patzschke, nach dessen Ideen u.a. das Berliner Adlon-Hotel am Pariser Platz erneuert wurde. Der Name Patzschke steht für eine klassisch-traditionelle Bauweise, die sich auch an der Lichterfelder Allee widerspiegeln soll. Auf dem Baustellenschild ist ein Komplex von acht Gebäuden skizziert – unterschiedlich versetzt und farblich nuanciert. Die Fassade ist durch zahlreiche Fenstergruppen gegliedert. Mit dem Bau wolle man Teltow ein Gesicht geben, hieß es von den Architekten gegenüber den PNN.

Für Sommerfeldts Unternehmen, das mit dem Patzschke-Büro seit einigen Jahren kooperiert, wäre es nicht die erste Baustelle in Teltow. Die 17 Einfamilienhäuser am ehemaligen Kolonnenweg in Teltow-Seehof gehören zur Referenz des Bauinvestors.

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