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Potsdam-Mittelmark: Preis für Forscher aus Teltow

Andreas Lendlein mit World Technology Network Award ausgezeichnet

Teltow / San Francisco - Als erster deutscher Wissenschaftler wurde der in Teltow forschende Professor Andreas Lendlein mit dem World Technology Network Award ausgezeichnet. Mit diesem Preis ehrt das World Technology Network (WTN) jährlich die weltweit innovativsten Menschen in insgesamt 20 wissens- und technologienahen Gebieten. Das Netzwerk zeichnete Lendlein in der Kategorie Gesundheit und Medizin für seine bahnbrechenden Arbeiten zu im Körper abbaubaren Stoffen mit „Formgedächtnis“ aus. Lendlein ist seit 2002 Leiter des Instituts für Polymerforschung im Helmholtz-Forschungszentrum der Gesellschaft für Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schifffahrt (GKSS) am Standort Teltow und lehrt an der Universität Potsdam.

„Andreas Lendlein ist ein Wissenschaftler, der nicht nur exzellente Polymerforschung betreibt, sondern diese auch in innovative Anwendungen überführt“, sagte Professor Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. „Solche Forscherinnen und Forscher brauchen wir, um den Standort Deutschland voranzubringen. Ich freue mich aber auch, dass ein Helmholtz-Forscher als erster deutscher Wissenschaftler den Preis erhalten hat.“

Lendlein wurde gemeinsam mit Robert Langer vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) ausgezeichnet. Lendlein promovierte als Chemiker 1996 in Zürich und habilitierte sich 2002 in Aachen. Von 1997 bis 1998 war er Gastwissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA. Das Wissenschaftlerteam um Lendlein und Langer beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit Kunststoffen (Polymere), die ein Formgedächtnis besitzen. Diese besonderen Materialien können sich ihre ursprüngliche Gestalt „merken“ und spielen in der Medizin eine wichtige Rolle. Ein Stück dieses besonderen Materials kann in eine veränderte Gestalt gebracht werden und durch einen Reiz seine ursprüngliche Form wiederherstellen. 2002 veröffentlichten Lendlein und Langer in der Fachzeitschrift „Science“ die Entdeckung eines intelligenten medizinischen Nahtmaterials, das auf Temperaturunterschiede reagiert.

Das WTN ist ein globales Netzwerk, dessen Mitglieder in Wirtschaft und Wissenschaft außergewöhnliche Technologien von Biotechnologie über Energie bis zu Medien/Journalismus und Weltraumtechnik bis zur Marktreife bringen. Die für den Innovationspreis vorgeschlagenen Personen wurden von den rund 800 Mitgliedern des internationalen Netzwerkes aus über 60 Ländern nominiert. Auf dem jährlichen WTN-Gipfeltreffen werden seit dem Jahr 2000 die Sieger ausgezeichnet.

Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Die 24000 Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft erbringen wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. ThG

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