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Potsdam-Mittelmark: Projekt Schulcampus beispielhaft

Bildungsminister Rupprecht informierte sich über Wilhelmshorster Pläne zur Ganztagsschulbetreuung

Bildungsminister Rupprecht informierte sich über Wilhelmshorster Pläne zur Ganztagsschulbetreuung Von Hagen Ludwig Michendorf · Wilhelmshorst - Als beispielhaft hat Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) die Pläne zur Entwicklung eines Schulcampus in Wilhelmshorst bezeichnet. „Die Oberschule Wilhelmshorst entwickelte damit eine gute Variante für die angestrebte Ganztagesbetreuung“, sagte der in Glindow wohnende Politiker gestern während eines Arbeitsbesuches in Potsdam-Mittelmark. Wie Schuldirektor Peter Fuchs berichtete, soll ab 5. September in Wilhelmshorst den Schülern auf freiwilliger Basis erstmals ein Ganztagsschulprogramm angeboten werden. Zwei Jahre lang haben Lehrer, Schüler, Eltern und Gemeindevertreter laut Fuchs an diesem Konzept gearbeitet und dabei neue Wege beschritten. Erstmals werden nicht nur die Primar- und Sekundarstufe der Schule einbezogen, sondern auch die Kita, der Jugendclub, Sportvereine und andere außerschulische Partner. In das Betreuungsprogramm, das an drei Tagen in der Woche angeboten wird, sollen alle Kinder „vom Vorschulalter bis zur 10. Klasse integriert werden“, erklärte der Schuldirektor. Begünstigt durch den Standort der Einrichtungen – Schule, Hort und Jugendclub befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft – soll im Heidereuterweg ein komplexer Schulcampus entstehen. Da das Ganztagskonzept mehr Räumlichkeiten verlangt, soll das Areal künftig durch ein so genanntes Medienzentrum komplettiert werden. Ein ehemaliges Wohnhaus neben dem Jugendclub soll demnächst umgebaut werden und dann ein Computerkabinett, eine Lehrküche sowie mehrere Räume für Arbeitsgemeinschaften aufnehmen. Das Haus wurde von der Gemeinde gekauft und steht mittlerweile leer. Der Vorsitzende des Michendorfer Sozialausschusses, Gerhard Mühlbach, hofft, dass von der Verwaltung demnächst die Förderanträge für den etwa 260000 Euro teuren Umbau des Hauses gestellt werden. Die Räume würden für die Ganztagsbetreuung dringend benötigt, betonte er. Ein weiteres Problem, das noch gelöst werden muss: Noch immer fehlt der Schule ein Grundschullehrer für die Hausaufgabenbetreuung und den Förderunterricht. Seitens des Staatlichen Schulamtes ist man jedoch zuversichtlich, dass bis zum 5. September eine Lösung gefunden wird. Ein sehr sensibler Bereich bei der Ganztagsbetreuung sei die Schnittstelle zwischen Schule und Kita, die auch für die Hortbetreuung verantwortlich zeichnet. Das bestätigten sowohl Schuldirektor Fuchs als auch die Wilhelmshorster Kita-Leiterin Ramona Lautenschläger. Konkurrenz zwischen Ganztagsschule und Hortbetreuung wollen sie in Wilhelmshorst jedoch nicht aufkommen lassen. Das Campus-Projekt gebe vielmehr die Chance, dass Hort und Schule weiter zusammenwachsen, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Melior aus Langerwisch. Letztendlich werde die Qualität des Angebotes darüber entscheiden, ob die Eltern neben den kostenlosen Angeboten der Ganztagsschule auch weiterhin zur umfassenden Hortbetreuung ihrer Kinder über die gesamte Woche stehen, sagte der Wilhelmshorster Ortsbürgermeister Gerd Sommerlatte. Die Kita Wilhelmshorst wird derzeit von 107 Hortkindern besucht, Platz wäre für 130. An die Wilhelmshorster Oberschule in Trägerschaft der Gemeinde gehen derzeit 392 Schüler. Die Zukunft der Schule gilt als gesichert. Bildungsminister Rupprecht appellierte auch an andere Schulträger, Anträge für die Einrichtung einer Ganztagsschule zu stellen. „Das Programm läuft noch bis zum Jahr 2007, und es wird wohl das letzte große Investitionsvorhaben des Bundes für die Bildung in dieser Größenordnung sein“, betonte er.

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