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Entwicklungsschub. Die Havelauen sind im Aufbruch, schon im April soll mit dem Bau der Hafenpromenade begonnen werden. Allein beim Bau der Blütentherme geht es nicht wie ursprünglich geplant voran. Sie öffnet frühestens im September 2013.

© promo

Potsdam-Mittelmark: Promenieren am Hafen

Große Pläne für die Havelauen im Jahr 2013. 280 neue Wohnungen im Süden

Werder (Havel) - Der Entwicklung des neuen Werderaner Stadtquartiers in den Havelauen soll in diesem Jahr ein kräftiger Schub gegeben werden. Das hat Klaus-Peter Meißner von der Projektgesellschaft HPG am Dienstag bei einem Pressegespräch angekündigt. So werde schon im April mit dem Bau des ersten 600 Meter langen Abschnitts einer Promenade am südlichen Ufer des Stichhafens begonnen. Auch für die Bebauung der angrenzenden zwei jeweils ein Hektar großen Flächen ist jetzt ein Investor gefunden worden. Die Verträge über den Grundstückskauf mit der Recona GmbH sollen im Februar unterzeichnet werden, sagte Meißner.

Die Recona GmbH ist derzeit bereits in den Havelauen am Bau eines neuen Einkaufszentrums mit Lebensmittel- und Textildiscounter, Drogerie und Apotheke beteiligt – geplante Eröffnung ist im Sommer. Auf den zwei Grundstücken an der Promenade sei nun die Errichtung von jeweils sechs bis acht Gebäuden in lockerer Bebauung geplant, so Meißner. In den unteren Etagen ist die Ansiedlung von Restaurants und kleinen Geschäften vorgesehen, während in den zweiten und dritten Geschossen insgesamt 150 attraktive Eigentumswohnungen entstehen sollen. Die 21 Meter breite Promenade werde ausreichend Platz für Außenplätze der Restaurants, Grünfläche und Fußweg bieten, hieß es. Die stählerne Spundwand des Hafens soll mit speziell entworfenen Betonfertigteilen verkleidet werden.

„Besonders freut mich, dass die Recona auch Räume für ein kleines Museum zur Verfügung stellen will“, sagte Meißner. Darin soll an die Geschichte der Havelauen, speziell der bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs dort angesiedelten Luftkriegsschule, erinnert werden – Experten des Luftwaffenmuseums Gatow könnten die fachliche Betreuung übernehmen. Ausgestellt werden soll auch ein Flugzeugmotor einer im Weltkrieg abgeschossenen amerikanischen Maschine, der 1999 aus dem Glindower See gefischt wurde. „In Erinnerung an die Befreier“, wie Meißner sagte. Der Motorblock stand viele Jahre im Werderaner Zweirad- und Technikmuseum, das im vergangenen Jahr geschlossen wurde (PNN berichteten).

Weiterhin aktuell seien die Pläne der HPG, eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer über den Stichhafen zu errichten. „Dadurch bekäme man eine durchgehende Nord-Süd-Achse, die Brücke könne auch städtebaulich ein markantes Zeichen sein“, sagte Steffen Lehmann, der die Projektsteuerung in den Havelauen übernommen hat. Derzeit wird darüber aber noch mit der Marina Havelauen verhandelt, die sich an der Landseite des Stichhafens befindet und die Entstehung eines Nadelöhrs befürchtet. Deshalb soll die Brücke laut Meißner eine Durchfahrtshöhe von 5,50 Meter haben, um auch größeren Yachten das Passieren zu ermöglichen. Pläne für den Bau einer Klapp- oder Drehbrücke habe man indes nach einer Machbarkeitsstudie verworfen, sie hätte über 600 000 Euro gekostet.

Ebenfalls in diesem Jahr soll mit der Sanierung von zwei alten Kasernenkomplexen im Südteil der Havelauen begonnen werden – dort werden insgesamt 130 Mietwohnungen ausgebaut. Investor ist die Projekt Rentenvorsorge OHG aus Hannover. Als Mietpreis für die neuen Wohnungen, die zwischen 70 und 80 Quadratmeter groß sein werden, sind 7 bis 8 Euro anvisiert.

Auf der Nordseite des Hafens ist man bei der Entwicklung der neuen Gartenstadt bereits im vergangenen Jahr ein gutes Stück vorangekommen. Die Entwicklungsgesellschaft Trax und die HPG haben dort 2012 insgesamt 70 Grundstücke für Eigenheime verkauft, so viel wie noch nie in einem Jahr. Allein die Trax investierte 2012 laut Geschäftsführer Uwe Brühl 3,5 Millionen Euro für die weitere infrastrukturelle Erschließung des Gebietes. Hagen Ludwig

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