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Potsdam-Mittelmark: Radeln und Bahn fahren

106 neue Fahrradplätze am Bahnhof Werder / Stadt sieht die Deutsche Bahn jetzt im Zugzwang

Werder – Nicht nur Autofahrer finden am Bahnhof Werder (Havel) beste Bedingungen vor, wenn sie auf den Regionalexpress umsteigen wollen. Gestern wurde eine überdachte Stellplatzanlage für 106 Fahrräder ihrer Bestimmung übergeben. Im November 2005 war mit ihrem Bau begonnen worden, durch den langen Winter verzögerten sich jedoch die Arbeiten. Möglich wurde das Vorhaben durch Fördermittel des Landes und des Kreises. Sie betrugen insgesamt 83 000 Euro. Die Stadt Werder steuerte aus ihrem Haushalt 7000 Euro bei. Die Überdachung der Anlage besteht aus einer pulverbeschichteten Stahl-Glas-Konstruktion.

„Die Stadt Werder hat damit alles ihr Mögliche getan, um das Umfeld des Bahnhofs für Bahnkunden so attraktiv wie möglich zu machen“, sagte Werders Bürgermeister Werner Große (CDU). Dazu gehörten unter anderem der Bau eines Parkplatzes, die Gestaltung des gesamten Bahnhofsvorplatzes, die Errichtung des Parkhauses und die Sanierung der angrenzenden Adolf-Damaschke-Straße. Nun müsste endlich die dringende Sanierung des Bahnhofsgebäudes beginnen, fordert Große von der Bahn.

Der Zustand des leer stehenden Bahnhofsgebäudes und des Fußgängertunnels seien ein schlechtes Aushängeschild für die Stadt. Erneut kritisierte Große, dass die Bahn auf dem Bahnhof nun einen Verkaufscontainer aufgestellt habe, anstatt das leer stehende Gebäude zu nutzen. Der Regionalexpress verkehrt von Werder aus halbstündlich in Richtung Berlin und Brandenburg (Havel) und erfreut sich großer Beliebtheit.

Ende 2005 hatte sich die Stadt Werder endgültig vom geplanten Kauf des Bahnhofsgebäudes verabschiedet. Nachdem die Deutsche Bahn AG den Verkauf jahrelang hinausgezögert habe, gibt es für solche Projekte keine Fördermittel mehr, sagte Werders 1. Beigeordnter Hartmut Schröder (CDU). Aus eigener Kraft könne die Stadt eine Sanierung aber kaum finanzieren.

Anfang 2001 hatte die Stadt bereits einen potenziellen Pächter gefunden und Fördermittel für die Sanierung des Bahnhofsgebäudes in Aussicht, die mit etwa einer Million Euro veranschlagt ist. Damals gab es eine Absage von der Bahn AG – mit der Begründung, sie wolle sich selbst um die Entwicklung des Gebäudes kümmern. Vor zwei Jahren änderte die Bahn ihre Position, um den Verkauf dann aber durch eine Entbehrlichkeitsprüfung und ein Verkehrswertgutachten wiederum hinauszuzögern. Hagen Ludwig

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