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Potsdam-Mittelmark: Retten, löschen, streiten

Furcht um Zukunft der Feuerwehr Wilhelmshorst

Michendorf - Aus Wilhelmshorst werden jetzt Befürchtungen um die Zukunft der hiesigen Ortswehr laut. Gerd Sommerlatte, Vorsitzender der UWG-Fraktion in der Gemeindevertretung und Vorsitzender des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Wilhelmshorst, ruft Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) zur Vermittlung im Streit mit der Gemeindewehrführung auf. Denn sollte dieser eskalieren und es tatsächlich zu einer Ablösung der Ortswehrführung kommen, sei damit zu rechnen, dass es bald keine Ortsfeuerwehr mehr geben könnte.

Die Befürchtung ist noch vorsichtig als Frage formuliert und Teil eines offenen Briefes an die Bürgermeisterin im Hinblick auf die Gemeindevertretersitzung am kommenden Montag, das Signal ist aber eindeutig. Auf der Sitzung müssen die Abgeordneten nun eine Entscheidung fällen, ob der umkämpfte Feuerwehr-Tatra tatsächlich ausgemustert wird, um den sich der Streit dreht. Eigentlich sollten sich Orts- und Gemeindewehrführung untereinander einigen, doch die Fronten sind verhärtet. Dies ist nach dem seit langem erwarteten Treffen der beiden Parteien Anfang der Woche klar geworden: Nach PNN-Informationen ist keine Einigung über den künftigen Fuhrpark der Wilhelmshorster Feuerwehr ustande gekommen.

Gemeindewehrführung und Verwaltung wollen die Ortswehr mit einem neuen Tanklöschfahrzeug ausrüsten und dafür den 13 Jahre alten Tatra ausmustern. Die Wilhelmshorster möchten jedoch den treuen Tschechen behalten, da er über einen 8 000–Liter-Tank verfügt und geländegängig ist, statt dessen lieber den anfälligeren W 50 in den Ruhestand schicken. Daraus hat sich seit Sommer vergangenen Jahres ein Kompetenzstreit entwickelt, der zum Schluss mit scharfen Worten geführt worden ist und schwerwiegende Folgen haben könnte.

Das von der Gemeindewehrführung eingeleitete Disziplinarverfahren soll nun zwar doch nicht auf den Ausschluss, sondern nur eine Maßregelung der Ortswehrführung um Feuerwehrchefin Doreen Weber abzielen, doch sind alle Brücken abgebrochen. Die Wilhelmshorster Ortswehrführung lässt sich jetzt durch Rechtsanwälte vertreten. Die Anhörung im Rahmen des Disziplinarverfahrens endete am 9. Januar, in der Gemeindevertretersitzung soll dazu Bericht erstattet werden.

Es sei übrigens nicht so einfach möglich, den Tatra außer Dienst zu stellen, sagte Sommerlatte gegenüber den PNN, denn die Fahrzeuge der Wilhelmshorster Wehr gehören dem Förderverein – und mit dem gebe es gültige Verträge. Doch eine Diskussion darüber, schreibt er, könne im schlimmsten Fall ohnehin unnötig werden. Thomas Lähns

Thomas LähnsD

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