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Potsdam-Mittelmark: Saftig grün und weich wie ein Teppich

Glindower Fußballer freuen sich über einen neuen Rasenplatz

Glindower Fußballer freuen sich über einen neuen Rasenplatz Von Kirsten Graulich Werder · Glindow – Saftig grün und weich wie ein Teppich ist der neue Superrasen auf dem Glindower Fußballplatz, den Bürgermeister Werner Große (CDU) am Sonnabend feierlich der Sportgemeinschaft Eintracht übergab. Dass es sich um echten Naturrasen handelt, bestätigte ein winziger Pilz. Den entdeckte der Bürgermeister schmunzelnd vor seinem Schuh, noch bevor er gemeinsam mit der Blütenkönigin Sabrina Bohne den Ehrenanstoß auf dem neuen Rasen zelebrierte. Gut möglich, dass der Winzling die anderthalbjährige Ruhepause auf dem Platz zu schätzen wusste, denn so lange hatte es gedauert von der Einsaat bis zur Entwicklung der Rasennarbe. Um so ungeduldiger warteten bereits die jüngsten Kicker des Vereins, um auf der neuen Spielfläche wieder dem Ball nachjagen zu können. War in den Jahren zuvor das Spielen auf der holprigen Ackerfläche nicht ohne Blessuren abgelaufen, federte der dichte Belag so manchen Sturz und brachte wieder richtig Tempo ins Spiel. 2:1 gewannen die 6- bis 8-jährigen F-Junioren aus Glindow gegen ihre Altersgefährten aus Werder. Während der Zeit der Sportplatzsanierung hatten sie wie auch die Glindower Vereine auf die Plätze in Bliesendorf und Plötzin ausweichen müssen. Mit fast 30000 Euro beteiligte sich die Stadt Werder an den Sanierungsmaßnahmen für den Platz, die Gesamtkosten betragen etwa 231500 Euro. Großzügig wurden auch vom Landkreis und vom Kreissportbund für das Vorhaben Fördermittel bereitgestellt. Aber auch in Eigeninitiative der Vereinsmitglieder wurde viel geschaffen wie beispielsweise die Dusch- und Umkleidekabinen zu fliesen. 212 Mitglieder sind zurzeit im Verein, die Hälfte davon Kinder und Jugendliche. Die lernen nicht nur den Ball zu beherrschen sondern vor allem, dass Fußball ein Mannschaftsspiel ist. Jede Woche bekomme er mindestens zwei Anrufe von Eltern, die ihre Kinder anmelden möchten, erzählte Vereinspräsident Richard Bobka den PNN. Die Kinder würden dann einen Probetraining absolvieren, um zu sehen, ob Fußball die richtige Sportart für sie sei. Dass auch Mädels mit Stollen über den Rasen stürmen, ist im Verein längst kein ungewohntes Bild mehr, berichtete Bobka. Allerdings war das bislang nur in gemischten Mannschaften möglich, bis sie 12 Jahre alt wurden. Jetzt will Birgit Vieweg bei der SG Eintracht für neun bis 14-jährigen Mädels eine eigene Mannschaft gründen. Bisher hatte sie die Minis trainiert, weil Sohn Phil-Oliver unbedingt Fußball spielen wollte und kein Übungsleiter zur Verfügung stand. Mit vier Knirpsen begann sie zu trainieren, mittlerweile sind es 18 geworden und nebenbei begann sie die Qualifizierung für den Trainerschein. Aber auch bei den Senioren gebe es Zuwachs, berichtete Bobka. Dazu gehören seither die 35- bis 50-Jährigen, die im Verein in drei Mannschaften spielen, doch bald wird auch eine Mannschaft der über 60-Jährigen gebildet. Einige der Senioren zählen zu den alten Hasen, die bei den großen Fußballschlachten des Vereins in den 9er Jahren dabei waren. Damals spielte die 1.Mannschaft in der Landesklasse bis nach 2000 der Abstieg bis in die 2.Kreisklasse nicht mehr zu verhindern war. Im Vereinsgebäude reicht die Vitrine längst nicht mehr aus für die zahlreichen Pokale des 1947 gegründeten Vereins. Legendär sind die sportlichen Erfolge in den 70er Jahren unter dem im vergangenen Jahr verstorbenen Trainer Ottomar Raue in der Bezirksliga. Raue selbst war einst Torwart in der DDR-Auswahl, wurde später Ehrenmitglied im Verein und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Werder ein. Kein Wunder also, dass am Sonnabend während der Spiele auf dem Rasen hinter der Bande auch über alte Zeiten und über die legendären Ortsderbys gegen Werder geredet wurden „Werder war meist zweiter Sieger, das muss man ehrlich sagen", räumte im Gespräch Werders Sportchef Klaus Dieter Bartsch ein, der zugleich Vorsitzender von Werders Fußballclub Viktoria ist. „Aber jetzt sind wir eine Stadt und haben mit dem Werderaner FC, Eintracht Glindow und der SG Töplitz drei Fußballvereine", fügte er stolz hinzu.

Kirsten Graulich

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