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Potsdam-Mittelmark: „Schritt für Schritt“

Die EU stellt für nächstes Jahr 330 000 Euro zur Sanierung der Bismarckhöhe in Werder bereit

Werder - Es ist wohl der größte Wurf, den die Stadt Werder jemals gewagt hat: Etwa 3,8 Millionen Euro wird die Sanierung der Bismarckhöhe verschlungen haben, wenn sie – läuft es wie geplant – in fünf Jahren abgeschlossen sein wird. Etwa eine Million Euro wurde bereits verbaut, seit die Stadt die einstige Höhengaststätte vor drei Jahren von der Treuhand gekauft hat. Stiftungen, öffentliche Fördergeber, Sponsoren, der Förderverein Bismarckhöhe, die RBB-Fernsehaktion „96 Stunden“ und die Stadt Werder waren an den ersten Schritten finanziell oder durch Rat und Tat beteiligt.

Im nächsten Jahr sollen sich durch Abriss- und weitere Sicherungsarbeiten die alten Konturen der traditionsreichen Werderaner Vergnügungsstätte herausschälen. Zudem ist die Bismarckhöhe dann endgültig vor weiterem Verfall gesichert. Spätere Anbauten werden abgerissen, Schwamm und Asbest beseitigt, das Dach des kleinen Saals und die Kegelbahn abgedichtet. Etwa 440 000 Euro wird das kosten, 75 Prozent kommen aus dem Brachflächenprogramm des EU-Fonds für regionale Entwicklung, der Rest aus der Stadtkasse.

Brandenburgs Baustaatssekretär Reinhold Dellmann überbrachte gestern den Fördermittelbescheid – und begrüßte das Motto, mit dem die Stadt das Projekt in Angriff genommen hat: „Schritt für Schritt“.

„Es ist eine Riesenaufgabe, etwas aus der Bismarckhöhe zu machen. Dazu gehören Idealismus und ein bisschen Verrücktheit“, so Dellmann. Es sei richtig, dass sich die Stadt selbst um die Sanierung des Denkmals kümmert, auch wenn später privates Kapital beteiligt werden soll: Für den kleinen Saal wird ein Gaststättenbetreiber gesucht. Dellmann bestärkte die Stadt zudem darin, die Bismarckhöhe zum Teil eines Sanierungsgebietes zu machen, das bis zum Plantagenplatz herunter reichen soll.

Schon Anfang des nächsten Jahres wird die aufwändige Stuckdecke des Großen Saals, der zum städtischen Festsaal werden soll, fertig sein, sagte Bausachverständiger Norbert Seidel. Der Aussichtsturm der Bismarckhöhe, dessen Sanierung sich ein Freundeskreis auf die Fahne geschrieben hat, wird zum nächsten Baumblütenfest komplett saniert sein, kündigte Freundeskreis-Chef Dieter Mantz an. In den Räumen auf den drei Turmebenen sollen die Besucher dann Informationen zur Geschichte der Bismarckhöhe und zur Tradition des Baumblütenfestes erhalten, für das das Lokal einst einer der Hauptanziehungspunkte war. Von der Aussichtsplattform hat man jetzt schon einen atemberaubenden Ausblick auf das in Havelseen eingebettete Werder.

Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) erinnerte daran, dass der Große Saal – für ihn einer der schönsten der Region – am 14. Dezember 100. Geburtstag feiert. An sich sollte an diesem Tag zum Jubiläumsball eingeladen werden. „Wegen des Schwamms haben wir es nicht geschafft, die Decke fertig zu stellen“, so Große. Stattdessen ist am 10. und 11. Dezember ein Weihnachtsmarkt auf dem Vorplatz geplant. Henry Klix

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