zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Sterne, Mond und Herzen

Schüler lassen sich durch die Backstube Exner führen und backen Plätzchen für sich und Behinderte

Schüler lassen sich durch die Backstube Exner führen und backen Plätzchen für sich und Behinderte Von Michael Kaczmarek Beelitz. „Ich dachte, in Bäckereien stehen Steinöfen, aber hier ist alles voller Maschinen“, war Felix beeindruckt. Zusammen mit seinen 20 Klassenkameraden aus der 5a der Diesterweg-Grundschule in Beelitz kam der 11-Jährige gestern Vormittag in die Bäckerei Exner ins Beelitzer Gewerbegebiet Süd. Bäckermeister Tobias Exner führte die Schüler durch den mittelständischen Betrieb und erklärte wie die Brötchen-Maschine bis zu 6000 Brötchen pro Stunde entstehen oder wie Brot gebacken wird. „Am Verwiegecomputer gebe ich ein, dass ich 160 Brote backen will und dann mischt mir der Computer die entsprechende Zutaten zusammen“, sagte Exner. Vorbei an der Tiefkühlanlage, die Brötchen-Teiglinge in 10 Minuten bei minus 40 Grad erstarren lässt, führte Exner die Schüler zu den drei Mehlsilos, die jeweils sieben Tonnen Mehl fassen. „Wie kommt denn das Mehl dort rein“, fragte ein 10-Jähriger. Mit Druck werde das Mehl in die Silos geblasen, erklärte Exner. „Es ist interessant zu sehen, wie die ganzen Geräte funktionieren und wo die Brötchen herkommen“, sagte die 10-jährige Denise. Noch interessanter wurde es für die Grundschüler, als sie selbst Plätzchen backen durften. Während sich die Kinder kurz stärkten, ließ Exner 25 Kilogramm Teig von einer Knetmaschine verrühren. Anschließend kam die süße Masse auf eine elektronische Ausrollmaschine und dann legte der Bäcker die langen Teigmatten auf den Tisch. Begeistert stachen die Schüler die Figuren aus, naschten ein bisschen am rohen Teig und belegten insgesamt elf große Backbleche mit 2500 Sternen, Monden, Herzen und anderen Figuren. „Viele Kinder erzählen mir, dass ihre Eltern keine Lust oder keine Zeit haben, zu Hause zu backen. Hier sind sie begeistert und genau das will ich auch erreichen“, erzählte Exner. Bereits in den Vorjahren seien einzelne Anfragen von Schulklassen oder von Vereinen gekommen, um sich die Bäckerei anschauen zu können. In diesem Jahr habe er erstmals Schulen in Beelitz, Borkheide, Neuseddin, Michendorf und Trebbin angeschrieben, um das vorweihnachtliche Backvergnügen mit einer Führung durch das Unternehmen vorzuschlagen. „Der Zuspruch war riesig. Ich hatte seit Anfang November schon fünf Gruppen, bis Weihnachten werden es 30 sein.“ Als Exner die Plätzchen aus dem 200 Grad heißen Ofen zog, drängelten sich die Fünftklässler an die Tische, um die Kekse für den Heimweg in Tüten zu packen. „Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, wenn wir zwei Bleche mit Plätzchen an den Behinderten-Kindergarten in Borkheide abgeben“, fragte Exner die Kinder. „Im Gegenteil. Das ist eine tolle Idee“, waren sich die Schüler einig und überließen sogar ein drittes Blech für die Spende.

Michael Kaczmarek

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false