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Potsdam-Mittelmark: Tausend Füße – Tausend Hände

Die Kita der Evangelischen Gemeinde Michendorf wird größer und schöner

Die Kita der Evangelischen Gemeinde Michendorf wird größer und schöner Von Hagen Ludwig Michendorf - „Tausendfüßler“ heißt die Kindertagesstätte der Evangelischen Kirchengemeinde in Michendorf. Tausend Hände wünscht sich wohl manchmal deren Leiterin Michaela Hipp. Zur Zeit ist sie dabei, die Tapete von den Wänden zu reißen. Von dem altehrwürdigen Haus an der Potsdamer Straße scheinen fast nur noch die Außenmauern zu stehen. Eine vollständige Sanierung und Modernisierung vom Keller bis zum Boden steht an. Vor allem die Sanitäranlagen und die Küche brauchen dringend eine Verjüngungskur. Dazu ein Anbau, um mehr Platz zum Spielen für die Kinder zu schaffen. „Der Gesetzgeber verlangt 3,5 Quadratmeter Spielfläche pro Kind, früher waren es 2,5 Quadratmeter“, erklärt die Kita-Leiterin. In jeder Ecke des Hauses ist nun ein Bauarbeiter am Werk. Die Kinder bleiben von dem Trubel verschont. Sie haben sich am vergangenen Freitag für drei Wochen zur planmäßigen Sommerpause aus der Kita verabschiedet. Nur durch den Ausbau kann gewährleistet werden, dass auch künftig 47 Mädchen und Jungen im Alter von 1 bis 6 Jahren die Kita besuchen dürfen. Und die Wartelisten sind lang, reichen schon bis in das Jahr 2008. Die kleine Kita ist vor allem wegen ihrer familiären Atmosphäre sehr beliebt. Seit 76 Jahre schon zeichnet die Kirchengemeinde hier für die Kinderbetreuung verantwortlich. Zuvor hatte das Haus als Dorfschule gedient. „Noch heute heißt deshalb die kleine angrenzende Seitenstraße Schulstraße“, erzählt Michaela Hipp. Sie kennt die Geschichte gut und hat selbst eine sehr enge Bindung zum Haus. Einst war sie hier selbst Kindergartenkind. Auch ihre beiden Kinder (heute 12 und 14 Jahre alt) besuchten den „Tausendfüßler“. Als vor neun Jahren das Angebot kam, die Kita als Leiterin zu übernehmen, überlegte die Michendorferin lange wegen der damit verbundenen Verantwortung, nahm die neue Aufgabe dann jedoch mit Freude an. „Schön ist, dass hier alle an einem Strang ziehen, um die Kita für Michendorf zu erhalten“, erzählt die Leiterin. So sei auch die Finanzierung der aktuellen Baumaßnahme ein echtes Gemeinschaftswerk. 132000 Euro betragen die Gesamtkosten, 50000 Euro kommen aus dem Michendorfer Kommunalhaushalt, 20000 Euro gab die Landeskirche. Das restliche Geld kommt aus der Baurücklage, die die Kita gebildet hat, und von der Michendorfer Kirchengemeinde selbst. Zur Feier des 75. Kita-Jubiläums im vergangenen Jahr hatten Bürgermeisterin Cornelia Jung und Ortsbürgermeister Hartmut Besch ein offenes Ohr für die Pläne zum notwendigen Ausbau des Hauses. Auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung gab es schließlich Grünes Licht für eine finanzielle Unterstützung der Kommune. Doch die bauliche Hülle ist nur eine Komponente für eine gute Kita. Neben der Leiterin sind im „Tausendfüßler“ vier weitere Betreuerinnen, davon eine Teilzeitkraft, für die Kinder da. Es könnten mehr sein, doch der Gesetzgeber gibt diesen knappen Betreuungsschlüssel vor. „Wenn uns die Eltern nicht so tatkräftig unterstützen würden, wären zum Beispiel Ausflüge mit den Kinder gar nicht mehr möglich“, betont Michaela Hipp. In den kommenden Tagen geben nun die Bauarbeiter den Ton an. Danach sind wieder Möbel zu montieren, Vorhänge anzubringen und vieles mehr. Sicher packen auch die Eltern dabei mit an. Tausend Hände werden es nicht, aber dennoch genug, um bis zum Ende der Sommerpause wieder die ersten Kinder begrüßen zu können. Anfang August sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

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