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Potsdam-Mittelmark: Teltow klagt gegen Betonbrecher Bau genehmigt – Widerspruch gescheitert

Teltow - Staub, Lärm und mehr Schwerlastverkehr: Der Bau eines Betonbrechers im beschaulichen Teltower Ortsteil Ruhlsdorf ist kaum noch aufzuhalten. Nachdem die Stadt Teltow mit einem Widerspruch gegen eine Genehmigung gescheitert ist, werde der Streit jetzt gerichtlich ausgefochten, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt auf einer Bürgerversammlung in dem Ortsteil.

Teltow - Staub, Lärm und mehr Schwerlastverkehr: Der Bau eines Betonbrechers im beschaulichen Teltower Ortsteil Ruhlsdorf ist kaum noch aufzuhalten. Nachdem die Stadt Teltow mit einem Widerspruch gegen eine Genehmigung gescheitert ist, werde der Streit jetzt gerichtlich ausgefochten, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt auf einer Bürgerversammlung in dem Ortsteil. Er geht davon aus, dass die Klage der Stadt aufschiebende Wirkung für das Projekt der Papenburg AG hat.

Das Unternehmen will die Anlage in seiner Niederlassung nördlich der Stahnsdorfer Straße auf dem ehemaligen Teltomatgelände aufstellen, unweit der Wohnbebauung. Geplant ist auch, auf der alten Aschedeponie Boden mittels einer Siebanlage aufzubereiten. Das Landesumweltamt hat das Vorhaben genehmigt, weil die Areale als Gewerbeflächen ausgewiesen sind, die Betriebserweiterung also zulässig sei. In Ruhlsdorf herrscht seitdem Krisenstimmung.

Das Teltower Rathaus steht hinter den Einwohnern. „Unsere Einwände wurden vom Landesumweltamt nicht berücksichtigt“, so Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD). Die Zahlenwerte in einem Gutachten zu dem Projekt seien geschönt, meint der Bürgermeister. Das sehen viele Ruhlsdorfer auch so, da die Werte auffallend im Grenzbereich liegen würden, in dem ein Betrieb der Anlage noch genehmigungsfähig sei.

Außerdem habe das Amt die Belastungen nicht insgesamt, sondern einzeln bewertet, monierten mehrere Bürger in der Versammlung. Besonders schwer wiege aber, dass die Werte vom Landesumweltamt nicht kontrolliert werden, weil das Personal nicht reiche. Kontrollieren wollen die Ruhlsdorfer nun selber, sobald der Brecher steht. Und zwar die Einhaltung der Zeiten von 7 Uhr bis 16 Uhr sowie die Ein- und Ausfahrten des Lastverkehrs, um so Rückschlüsse auf die recycelte Menge zu erhalten. Die wurde auf 200 000 Tonnen jährlich festgelegt. Doch einige Ruhlsdorfer haben bereits ausgerechnet, dass dieses Soll nicht zu schaffen ist in der vom Amt zugestandenen Zeit von 20 Tagen.

Schon jetzt habe die Firma ihren Betrieb auf Feiertage und Nachtzeiten ausgedehnt, berichteten einige Anwohner. Bürgermeister Schmidt kündigte am Schluss der Versammlung die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für das Areal an. Ob das städtische Planungsrecht weitere Anlagen verhindern kann, bleibt abzuwarten. Vielen Ruhlsdorfern ist indes längst klargeworden, dass es nicht einfach werden wird, den Betonbrecher wieder loszuwerden. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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