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Potsdam-Mittelmark: Trend zum Eigentum

Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis so viele Grundstücke verkauft wie seit zehn Jahren nicht mehr

Potsdam-Mittelmark - Der Grundstücksmarkt im Landkreis Potsdam-Mittelmark boomt wie schon lange nicht mehr. 4169 Grundstücks- und Wohnungsverkäufe hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Landkreis Potsdam-Mittelmark für das Jahr 2005 gezählt. Das sind 633 mehr als im Jahr 2004. „Das ist eine Steigerung um 17,9 Prozent“, wie der Vorsitzende des Gutachterausschusses, Wilk Mross, am Dienstag bei der Vorstellung des aktuellen Grundstücksmarktberichtes erklärte. Mehr Verkäufe gab es bisher nur 1996. Gleichzeitig haben Zwangsversteigerungen von Wohneigentum zugenommen. Waren es im Jahr 2004 noch 82, mussten im vergangenen Jahr 136 Zwangsversteigerungen durchgeführt werden, eine Steigerung um 66 Prozent. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 349 Millionen Euro bei den Grundstücks- Wohnungsverkäufen in Mittelmark umgesetzt, 38,9 Millionen mehr als 2004 und damit eine Steigerung um 12,5 Prozent.

Am beliebtesten sind unbebaute Grundstücke. Insgesamt 1326 wurden im Landkreis verkauft, davon allein 1066 im engen Verflechtungsraum Berlin und Potsdam. Mit 172 verkauften unbebauten Grundstücken ist Teltow vor der Stadt Werder mit 136 und der Gemeinde Stahnsdorf mit 103 Verkäufen der Spitzenreiter. Auf den meisten dieser Grundstücke (1101) werden Eigenheime entstehen, so Mross. Bebaute Grundstücke wurden im vergangenen Jahr insgesamt 1216 verkauft, davon allein 221 in der Gemeinde Kleinmachnow. Dabei ist der Verkauf von Ein- und Zweifamilienhäusern mit 727 im Gegensatz zu 2004 um 131 gestiegen.

Beim Geldumsatz liegt die Gemeinde Kleinmachnow mit 85,4 Millionen Euro an der Spitze, gefolgt von Teltow (55,3 Millionen) und Werder (36,8 Millionen). Mross erklärte diesen deutlichen Unterschied beim Umsatz mit den hohen Preisen für die bebauten Grundstücke in Kleinmachnow, wo es im Gegensatz zu Teltow, Stahnsdorf und Werder kaum noch unbebaute Grundstücke gäbe.

Eigentumswohnungen sind im vergangenen Jahr 274 verkauft worden. Bezahlt wurden dafür in den meisten Fällen zwischen 50 000 bis 150 000 Euro.

Ein weniger erfreulicher Trend auf dem mittelmärkischen Wohnungsmarkt ist die steigenden Zahl der Zwangsversteigerungen. Unter den 136 von den zuständigen Amtsgerichten abgewickelten Zwangsversteigerungen waren 49 bebaute Grundstücke und 40 Wohnungen. Zu hohe Erwartungen an eventuelle Mieteinnahmen oder zu hohe Tilgungsraten für Kredite sieht Mross als einige Ursachen für die steigende Zahl der Zwangsversteigerungen. Mancher habe vor Jahren Wohneigentum erworben, in der Hoffnung, durch Mieteinnahmen seine Raten zahlen zu können. Doch in den wenigsten Fällen gehe eine solche Rechnung auf.

Insgesamt sind im vergangenen Jahr mit knapp 6000 Hektar Grundstücksfläche 2,3 Prozent der gesamten mittelmärkischen Landkreisfläche verkauft worden. Das entspricht einem Anstieg im Vergleich zu 2004 von 25 Prozent, so Mross. Der Grundstücksmarktbericht 2005 kann ab sofort im Fachdienst Kataster und Vermessung, Lankeweg 4, in Teltow für eine Schutzgebühr von 22,50 Euro gekauft werden. Dirk Becker

Dirk Becker

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