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Potsdam-Mittelmark: Über Küche und Landschaft definiert

Michael Mangold verteidigt sein Hotelprojekt in Werders Puschkinstraße gegen Kritik

Werder - Michael Mangold hat sein Projekt für ein Hotel in der Puschkinstraße in Werder verteidigt. Die denkmalgeschützte Villa sei ohne einen angebauten Neubau nicht zu retten, betonte der Münchner Unternehmensberater. „Niemand wird ein Füllhorn über der Puschkinstraße ausschütten, damit die Fledermäuse im Dach bleiben können“, sagte Mangold im Gespräch mit den PNN. Eine Bürgerinitiative und der Naturschutzverband BUND hatten kritisiert, dass durch das Hotelprojekt der Uferbereich des Glindower Sees und auf dem Grundstück lebende, geschützte Vögel gefährdet werden könnten.

Mangold plant nach eigenen Angaben ein „kleines, feines“ Hotel mit Konferenzräumen und gehobener Gastronomie. Diese solle auch öffentlich nutzbar sein: Chansonabende, Jazz und Ausstellungen sind angedacht. „Das Hotel soll sich über die Küche und die besondere Lage definieren.“ Besonders stark in der Kritik ist ein sichelförmiger südlicher Anbau, der zwischen der Villa und dem Ufer des Glindower Sees entstehen soll. In ihm sollen auf vier Etagen 32 Hotelzimmer – alle mit Seeblick – entstehen. In der gründerzeitlichen Villa sind unterdessen das Restaurant und Tagungsräume geplant. Villa und Anbau sollen einen schmalen Verbinder bekommen. Zudem sind eine unterirdische Tiefgarage und ein Schwimmbassin im Hang unter dem Anbau geplant.

Laut Mangold ist das Projekt ohne den Anbau nicht umsetzbar. „In den viereinhalb Meter hohen, riesigen Räumen der Villa sind weder Wohnungen noch Hotelzimmer zu machen.“ Zudem würden – im Gegenzug für den Neubau – Remisen und Barackenbauten auf dem Grundstück abgerissen. Alternativstandorte für den Anbau gebe es nicht. „Baut man ihn nicht hinter der Villa, sondern an der Seite, ist die Straßenansicht der Villa kaputt.“

Mangold, der das Projekt vorerst privat betreibt, versicherte zudem, dass der Uferbereich erhalten bleiben soll. Der 50 Meter breite, geschützte Uferstreifen werde „nicht wirklich“ tangiert. Die derzeit bestehenden, wilden Steganlagen sollen durch einen größeren Sammelsteg ersetzt werden, auf dem 11 000 Quadratmeter großen Grundstück eine „Gartenanlage mit schönen Durchblicken“ entstehen. „Ich will hier investieren, weil mir die Landschaft gefällt“, sagte Mangold. Das Hotelprojekt werde sich in die Umgebung einbetten, „das ist das A und O, sonst kann es gar nicht funktionieren“.

Mangold erklärte, dass er bereits Erfahrungen mit Hotelprojekten sammeln konnte und derzeit zwei weitere, größere Projekte in der Region plant. Nähere Angaben dazu machte er nicht. Das Hotel in der Puschkinstraße hat den Arbeitstitel „Seehotel Werder“ und soll nach derzeitigem Zeitplan im Jahr 2008 in Betrieb gehen. Mangold will hier über 10 Millionen Euro investieren.

Die Stadtverordneten hatten für die Genehmigung des Hotels ein Planverfahren (Vorhaben- und Erschließungsplan) eröffnet. Innerhalb dieses Verfahrens sollen laut Mangold alle offenen Fragen und Probleme geklärt werden. „Ich glaube, das Hotel passt gut an diese Stelle und hat seinen Platz in der Tourismusregion Werder. Am Schluss wird jeder zufrieden sein.“ Henry Klix

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