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Potsdam-Mittelmark: „Umlage bringt nicht mehr Ausbildung“

Potsdam-Mittelmark/Schwielowsee - Trotz Ausbildungsplatzumlage würden nur 1 bis 2 Prozent der Betriebe mehr Lehrlinge ausbilden. Für die Mehrzahl der Unternehmen (53 Prozent) ist diese Umlage kein Anreiz, zusätzliche Lehrstellen anzubieten.

Potsdam-Mittelmark/Schwielowsee - Trotz Ausbildungsplatzumlage würden nur 1 bis 2 Prozent der Betriebe mehr Lehrlinge ausbilden. Für die Mehrzahl der Unternehmen (53 Prozent) ist diese Umlage kein Anreiz, zusätzliche Lehrstellen anzubieten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Handwerkskammer Potsdam unter ihren Mitgliedsbetrieben. Prinzipiell gegen eine Ausbildungsplatzabgabe sprachen sich 70 Prozent der Befragten aus, ganz gleich, ob sie eine Betriebsgröße unter 10 Mitarbeiter oder von mehr als 10 Mitarbeiter haben, was als „magische Größe“ für die Anwendung der Umlage gilt. Für den Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam, Wolfgang König, belegt die Kammerumfrage einmal mehr, dass die Ausbildungsplatzumlage ihr Ziel nicht erreichen wird. „Die Schlussfolgerung kann nur sein: Der Bundesrat sollte das im Bundestag beschlossene Gesetz ablehnen. Das Handwerk Brandenburgs setzt darauf, dass die brandenburgische Landesregierung im Bundesrat gegen das Gesetz stimmen wird.“ Unterdessen hat auch in einigen Gemeindeverwaltungen das Rechnen begonnen. Die Bürgermeisterin von Schwielowsee, Kerstin Hoppe (CDU), sagte auf Anfrage, dass die jetzt eingerichtete Lehrstelle in der Gemeindeverwaltung nicht reichen werde, um die Abgabe zu vermeiden. „Nach derzeitigem Kenntnisstand müssten wir neun Auszubildende haben, um die Vorgaben zu erfüllen“, so die Bürgermeisterin. Bei dieser Rechnung würde die Kern- und Mantelverwaltung gleichermaßen Berücksichtigung finden – also insgesamt 115 Beschäftigte. Aus ihrer Sicht werde das Zahlen der Abgabe aber günstiger als die Einrichtung von Azubi-Stellen. HKX

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