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Potsdam-Mittelmark: Vereinsvorsitzende zurückgetreten

Sorge um Zukunft des Glindower Heimatmuseums

Werder · Glindow – Die langjährige Vorsitzende des Glindower Heimatvereins, Ingrid Baitz, hat zum Jahresende ihr Ehrenamt niedergelegt. Gegenüber den PNN gab sie vor allem persönliche und berufliche Gründe für diesen Schritt an. Ingrid Baitz ist Lehrerin an der Glindower Grundschule und hat in diesem Jahr dort als Klassenlehrerin eine 1. Klasse übernommen. Ihr Rücktritt sei aber auch von der Sorge um die Zukunft des Glindower Heimatmuseums beeinflusst worden, sagte sie.

1997 hatte die Gemeinde das denkmalgeschützte Büdnerhaus im Kiez an den Heimatverein zur Errichtung eines Museums übergeben. Nun habe der Verein die Nachricht erhalten, dass er ab dem Jahr 2005 die Betriebskosten für die gemeindeeigene Immobilie allein zu tragen habe. Das könne der Verein auf keinen Fall leisten, erklärte die bisherige Vorsitzende. „Wir haben 40 Mitglieder, die einen Jahresbeitrag von 30 Euro zahlen, für Rentner beträgt der Satz 15 Euro.“ Vom Ortsbeirat gab es für 2006 eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 600 Euro. Dieses Geld darf jedoch nur für die Vereinsarbeit und nicht als Sachkostenzuschuss verwendet werden.

Ortsbürgermeister Sigmar Wilhelm ist das Problem bekannt: „Zwei Mitglieder des Ortsbeirates sind beauftragt, mit der Stadtverwaltung Werder Gespräche zu führen, um zumindest für die Jahre 2005 und 2006 eine Lösung zu finden.“ Dann müsse geprüft werden, wie es langfristig mit den Betriebskosten für das Heimatmuseum weitergehe.

Einen Nachfolger als Vorsitzenden des Glindower Heimatvereins zu finden, scheint indes schwer. Die meisten Mitglieder sind bereits im Seniorenalter. Auch der 75-jährige Friedel Häberer erklärte, dass er aus Altersgründen den Vorsitz nicht übernehmen könne. Doch auch er sorgt sich: „Es wäre schade, wenn nun alles den Bach runter gehen sollte.“

Dabei fällt die Bilanz des Heimatvereins für das vergangenen Jahr durchaus positiv aus. 620 Gäste im Heimathaus seien ein neuer Saisonrekord gewesen. Besonders viel Zuspruch gab es zum Tag der Museen im Landkreis Potsdam-Mittelmark, der unter dem Motto stand „Feuer und Flamme für unsere Museen“.

„Die Arbeit hat stets Freude bereitet, weil die Vereinsmitglieder sehr engagiert zu Werke gegangen sind“, blickte Ingrid Baitz auf die vergangenen zwölf Jahre an der Spitze des Vereins zurück. Traditionsgemäß werde für jede Saison eine Sonderausstellung organisiert. Für März 2007 ist die Eröffnung einer Ausstellung des Fotografen Günter Schmiedchen unter dem Motto „Skurrile Naturgestalten“ geplant.

Ein weiteres Projekt des Heimatvereins sind die Forschungen zur einstigen Telegrafenstation auf dem Glindower Fuchsberg (PNN berichteten). Bis 2008 soll auf dem Berg ein Denkmal in Form des damals gebräuchlichen Flügeltelegrafen aus Holz errichtet werden. Mit Info-Schaukästen über die einstige Telegrafenstation könnte der Standort am neuen Obstbau-Panoramaweg zu einer weiteren Touristenattraktion werden. Nicht zuletzt sollte in diesem Jahr am 22. September eigentlich das 10-jährige Bestehen des Heimatmuseums gefeiert werden. H. Ludwig / W. Post

H. Ludwig, W. Post

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