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Potsdam-Mittelmark: Weiterer Meilenstein für das Norberthaus

Rekonstruiertes Wohnhaus für Behinderte wird am Freitag eingeweiht

Michendorf - Großzügige Doppelzimmer und Bäder, freundliche Gemeinschaftsräume und ein neuer Fahrstuhl: Das rekonstruierte Wohnhaus im Michendorfer St.-Norbert-Haus erfüllt alle Anforderungen an eine moderne Behinderteneinrichtung. 420 000 Euro hat der Deutsche Orden als Träger investiert, um 14 behinderten Erwachsenen hier eine neue Heimstatt zu geben. Mit Hilfe von Sponsoren konnten jetzt auch die Außenanlagen neu gestaltet und ein kleiner Spielplatz mit Schaukel angelegt werden.

Am kommenden Freitag soll es eine kleine Dankeschön-Veranstaltung für alle Helfer geben. „Unterstützt wurden wir von Firmen und Privatleuten“, sagt Inis Wunder, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit im Norberthaus. Besonders schön fand sie die Idee von Nachbarn, die sich zu ihrem Geburtstag Spenden für das Norberthaus anstelle von Geschenken gewünscht hatten.

Für die Entwicklung des Michendorfer Behindertenheims mit Förderschule ist die Rekonstruktion des Wohnhauses ein weiterer Meilenstein. 1990 mussten sich im Stammhaus - der alten Norbertvilla – noch sechs Bewohner ein kleines Zimmer teilen. Das Pflegepersonal hatte unter den beengten Verhältnissen Schwerstarbeit zu leisten.

Heute gibt es in dem 1997 vom Deutschen Orden übernommenen katholischen Heim nur noch Einzel- und Doppelzimmer. Vier neue oder modernisierte Wohnhäuser liegen in einem zehn Hektar großen, parkähnlichen Gelände an der Langerwischer Straße. 62 Menschen mit geistiger und teilweise auch schwerer körperlicher Behinderung im Alter zwischen 7 und 44 Jahren werden derzeit hier in familienähnlicher Atmosphäre betreut. 36 Mädchen und Jungen besuchen die Förderschule des Norberthauses.

Neben zahlreichen Therapiemöglichkeiten wird im Norberthaus besonderer Wert auf eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung gelegt. Da wird gebastelt und gemalt, die Fassade der Schule kreativ gestaltet, in der eigenen Band Musik gemacht. Viel Spaß gibt es bei sportlichen Veranstaltungen und Urlaubsfahrten. Besonders beliebt ist das Integrationssportfest, das auch in diesem Jahr am 3. Mai gemeinsam mit dem Sportverein Michendorf und der Grundschule Wildenbruch organisiert wird.

Auch in den nächsten Wochen haben die Handwerker noch kräftig zu tun, denn gleich neben dem rekonstruierten Wohnhaus sind Dach und die Fassade der alten Norbertvilla zu sanieren. Dann wird sich das gesamte Gelände mit allen Gebäuden in einem hervorragenden Zustand präsentieren.

Immer wieder haben Mitarbeiter und Bewohner des St.-Norbert-Hauses in der Vergangenheit engagierte Helfer gefunden, wenn es darum ging, ihre Heimstätte zu verschönern. Besonders öffentlichkeitswirksam war eine Aktion des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) im August 2004. Im Zuge der Fernsehsendung „96 Stunden“ entstanden auf dem Gelände ein Pavillon mit Springbrunnen, Spielgeräten und Grillplatz, wurden Bäume gepflanzt und eine Straße asphaltiert. So wurde der „Sonnenhof“ zu einem beliebten Treffpunkt für die Norberthaus-Bewohner. Mit dem gleichen Schwung ist jetzt ein neues Schmuckstück entstanden. Hagen Ludwig

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