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Potsdam-Mittelmark: Wenn der Nachwuchs Ärger macht

Neues Büro für Erziehungsfragen in Werder soll Lücke in Jugendarbeit schließen

Neues Büro für Erziehungsfragen in Werder soll Lücke in Jugendarbeit schließen Werder - Es will Anlaufstelle für Familien sein, die Hilfestellungen im Umgang mit ihrem Nachwuchs suchen – „möglichst, bevor Konflikte eskalieren“, sagt Thomas Lettow. Mit dem im Landkreis einmaligen „Büro für Erziehungsfragen“ sei „endlich eine Lücke in der Jugendarbeit geschlossen“ worden, so Lettow. Gestern wurde es in Werder eröffnet. Lettow ist Vorstand des Vereins „Jugend Orientierung Beruf“ (JOB), der als Träger der Einrichtung fungiert. Das Büro ist zwischen den eher locker gestreuten Beratungsangeboten in Jugendklubs und den Amtsstuben des Jugendamtes angesiedelt. Ob Trotzphase der Kleineren, länger anhaltende Unstimmigkeiten im Verhalten eines Teenagers oder fest gefahrene Streitereien – im Büro für Erziehungsfragen könnten sich Betroffene Ratschläge holen und Lösungskonzepte erarbeiten. Oberstes Anliegen sei, die „Lebensqualität für Eltern, Kinder und Jugendliche zu verbessern und erhalten“, heißt es in einer Broschüre. Meist werde im Zuge der ersten Beratungen „schon eine Menge Luft abgelassen“, weiß Lettow aus langjähriger Erfahrung in der Erziehungsarbeit. Nur in komplexeren Fällen müssten die Familien gegebenenfalls an das Jugendamt oder Psychologen verwiesen werden. Vorerst ist das Büro für Erziehungsfragen, das unscheinbar im ersten Obergeschoss eines Wohn- und Gewerbehauses in der Brandenburger Straße 1b untergebracht ist, nur dienstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Termine können jedoch telefonisch unter (03327) 57 25 26 vereinbart werden. Angeboten werden die Beratungen von Manuela Murru, einer Sozialpädagogin und Familientherapeutin, die bereits seit fünf Jahren für die ambulanten Hilfen des JOB e.V. im Havelland unterwegs ist. Bereits ein paar Wochen vor der gestrigen, offiziellen Eröffnung hat sie die Arbeit in Werder aufgenommen und seitdem beobachtet, dass „die ersten Klienten total begeistert“ waren. Die helle, freundliche Ausstattung des Büros und des angrenzenden Spielzimmers verliehen der Einrichtung einen „Wohlfühl-Charakter“, der sich positiv auf Gespräche auswirke. Noch kämen betroffene Eltern oder Kinder nur vereinzelt, von Broschüren und Mund-zu-Mund-Propaganda verspricht man sich aber wachsenden Zulauf. Wie alle ambulanten Dienstleistungen des JOB e.V. wird das neue Büro vom Jugendamt finanziert. Als verlängerter Arm der Behörde wollen sich die Verantwortlichen aber nicht verstanden wissen. „Wir müssen zwar alle Leistungen beim Amt abrechnen, allerdings ohne personenbezogene Daten unserer Klienten weiterzuleiten“, betonte Lettow, dass alle Angebote des Büros nicht nur kostenfrei, sondern auf Wunsch auch anonym in Anspruch genommen können. Andrea Röder Im Internet unter: www.job-ev.de

Andrea Röder

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