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Potsdam-Mittelmark: Werder schiebt Ortsumgehung Riegel vor Weiterführung über den Zernsee zur L 90 wird aus Flächennutzungsplan gestrichen

Werder - Die Stadt Werder (Havel) schiebt der Weiterführung der Ortsumgehung Potsdam über den Zernsee zur L 90 einen Riegel vor: Bürgermeister Werner Große (CDU) erklärte auf der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, dass die Trasse in den städtischen Planungen nicht mehr freigehalten werde. „Wir werden den Entwurf des Flächennutzungsplanes entsprechend ändern“, so der Bürgermeister.

Werder - Die Stadt Werder (Havel) schiebt der Weiterführung der Ortsumgehung Potsdam über den Zernsee zur L 90 einen Riegel vor: Bürgermeister Werner Große (CDU) erklärte auf der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, dass die Trasse in den städtischen Planungen nicht mehr freigehalten werde. „Wir werden den Entwurf des Flächennutzungsplanes entsprechend ändern“, so der Bürgermeister.

Im Planwerk war zuvor – nördlich vom Bahnhof Werder – eine Vorbehaltsfläche für den Bau der Potsdamer Ortsumgehung eingetragen. Voraussichtlich Ende des Jahres soll der Flächennutzungsplan von den Stadtverordneten verabschiedet werden. Darin werden die Grundziele der städtebaulichen Entwicklung Werders bis in Jahr 2020 dargestellt.

Anlass von Großes Aussagen war eine Anfrage der grünen Stadtverordneten Gitta Gessinger: Sie hatte darum gebeten, dass sich Werders Abgesandter in der interkommunalen Arbeitsgemeinschaft Netzverknüpfung, Bauamtsleiter Axel Wolf, für die Entwicklungsziele Werders als naturnaher Erholungsort einsetzt, wie sie auch im Flächennutzungsplanentwurf dargestellt sind. Diese Ziele seien mit einer Straßenquerung über den Zernsee nicht vereinbar. Bürgermeister Große reagierte: „Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter.“

Möglich werde die Herausnahme der Straßentrasse laut Große auch, weil keine Rücksicht mehr auf übergeordnete Planungen genommen werden müsse. „Das Raumordnungsverfahren für die Netzverknüpfung wurde ja eingestellt“, so Große gegenüber den PNN. Darin sei auch die Weiterführung eines Astes über die Eisenbahnbrücke zur L90 in Richtung A10 vorgesehen gewesen. Große verwies darauf, dass es sich bei der Trasse im Bereich des Zernsees ohnehin um einen bebauten Bereich handele, der jetzt weiter verdichtet werde. „Die großen, alten Villen Am Zernsee wurden für viel Geld saniert. Da es keine Veränderungssperre gab, wurde dort ja auch weitergebaut.“ Auch der Bebauungsplan Havelauen sei entsprechend angepasst worden. „Ich weiß gar nicht, wie der Bund das alles entschädigen könnte.“

Das Raumordnungsverfahren für die Netzverknüpfung war wegen massiver Kritik vor acht Jahren ausgesetzt worden und wurde Mitte März wegen der geänderten Datengrundlagen endgültig gestoppt (PNN berichteten). Eine Arbeitsgemeinschaft aus Kommunalpolitikern und Verwaltungsvertretern aus Potsdam und Potsdam-Mittelmark bereitet derweil eine Entscheidung vor, die zur Neuaufnahme des Raumordnungsverfahrens führen könnte.

Potsdam ist besonders bestrebt, die Spange zwischen B1 und B2 über den Templiner See zu bauen, für die der Bund eine Finanzierung in Aussicht gestellt hat. Große hatte diese Templiner Spange zuvor bereits als „unausgegorenes Projekt“ bezeichnet und stattdessen den sechsspurigen Ausbau der Autobahn A10 zwischen den Groß Kreutz über Werder bis Spandau gefordert. Henry Klix

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