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DasWAR“S: Yoda und Joschka

DasWAR“S Wie Peter Könnicke über die künftige K-Frage denkt Zwei Dinge des Sommers haben bei uns zu Hause einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen: die Tour de France und der neue Star Wars-Film. Ich kann mit Sciencefiction nicht viel anfangen, mein Sohn aber ist ein absoluter Fan von Yoda, Jedi-Rittern und Handelsförderationen.

DasWAR“S Wie Peter Könnicke über die künftige K-Frage denkt Zwei Dinge des Sommers haben bei uns zu Hause einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen: die Tour de France und der neue Star Wars-Film. Ich kann mit Sciencefiction nicht viel anfangen, mein Sohn aber ist ein absoluter Fan von Yoda, Jedi-Rittern und Handelsförderationen. Weil die neue Episode erst für Zwölfjährige erlaubt ist, hat er zum Trost ein Star Wars-Kartenspiel bekommen. Mein Held des Sommers war Jan Ullrich, so dass mein Sohn auf dem Radweg zur Schule immer Ullrich gegen Lance Armstrong spielt. Komischerweise fährt immer noch ein Dritter mit: Joschka Fischer. Mein achtjähriger Sohn wollte mir jetzt erklären, dass Joschka Fischer früher mal bei der SPD war. Ich hab ihm natürlich gesagt, dass das nicht stimmt. Als vorgestern Joschka Fischer in Potsdam war, fragte mein Sohn, ob wir hingehen können. Ich hatte den Termin ohnehin in meinem Arbeitskalender, also nahm ich ihn mit. Er stand dann er in der ersten Reihe vor der Wahlkampfbühne. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, ihn allein stehen zu lassen, während ich durchs Publikum schlich, um irgendwelche Reaktionen auf Fischers Rede aufzuschnappen. Es regnete. Und Fischer duzte die Leute. Als ich leicht panisch zu meinen Sohn zurück hastete, sah ich ihn klatschen. Keine Ahnung warum. Schließlich erklärte er mir, es sei blöd, dass man mit acht Jahren nicht wählen kann. Ich musste nicht fragen, wen er wählen würde. Ich kann mir nicht erklären, warum Joschka Fischer einem Achtjährigen sympathisch ist. Fischer redete über Kopfpauschale, erneuerbare Energien und Globalisierung. Das verstehen ja nicht mal alle Politiker. Ich musste daran denken, wie Joschka Fischer einem Journalisten einmal erzählt hat, dass es wichtig ist, sich beim Marathonlauf die Brustwarzen abzukleben. Da weiß ich immerhin, was er meint, aber wirklich aufregend ist das nicht und Kinder können damit auch nicht viel anfangen. Ich habe die ernsthafte Vermutung, dass Fischer einem Yedi-Ritter aus Star Wars gleicht. Gestern habe ich im Internet Computerspiele zur Wahl entdeckt und einige Zeit damit verbracht, Merkel gegen Schröder boxen zu lassen. Einmal habe ich als Merkel gegen den Computer gespielt und einmal als Schröder. Einmal hab ich gewonnen, einmal verloren. In einem anderen Spiel kämpft Merkel gegen Schröder. Und jetzt raten Sie mal als was! Als Yedi-Ritter! Die Fiktion holt uns ein. In vier Jahren wählen wir Außerirdische. Und Fischer ist auf dem besten Weg, Kanzler zu werden.

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