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Potsdam-Mittelmark: Zum Jubiläum ins Internet

Stadtverwaltung Beelitz schließt im world-wide-web Lücken im Marketing der Heilstätten

Stadtverwaltung Beelitz schließt im world-wide-web Lücken im Marketing der Heilstätten Beelitz · Heilstätten - Die Erinnerungen an die Uniformen der Sowjetsoldaten sind inzwischen verblasst. Am 31. August ist es zehn Jahre her, dass das zentrale Militärhospital der Westgruppe der sowjetischen Truppen geräumt wurde. Zusammen mit dem Oberkommando in Wünsdorf verließen die letzten russischen Einheiten die historischen Backsteinbauten in Beelitz-Heilstätten. Die Hoffnungen auf einen neuen Ortsteil mit 3000 neuen Einwohnern und 1000 Arbeitsplätzen haben sich bislang nicht erfüllt. Einige „Leuchttürme“ wie zum Beispiel die Reha-Kliniken oder das Wohngebiet An der Bahn, zeigen indes, was auf dem größten Flächendenkmal Brandenburgs machbar ist. Für die Stadt Beelitz ist das Jubiläum dennoch kein Grund zum Feiern. In einer neuen Internetpräsentation bemüht sich die Stadtverwaltung jetzt vielmehr, den massiven Defiziten in der Vermarktung der Anlage zu begegnen. Spätestens, seit vor drei Jahren die Beelitz Heilstätten GmbH & Co. KG, eine Roland-Ernst-Tochter, in die Insolvenz ging, ist die Entwicklung ins Stocken geraten. Für die Vermarktung fließt von den Hauptgläubigerbanken kein Euro – während Jahr für Jahr der Sanierungsbedarf um rund 2,5 Millionen Euro wächst. Angesichts des Verfallsszustandes wird in der Stadt inzwischen sogar die Forderung nach Abriss einzelner Bauten laut. „Dann würden wir uns allerdings alle Chancen auf eine Entwicklung nehmen“, ist sich Gerd Ohligschläger sicher. Der „Heilstätten-Mann“ der Beelitzer Stadtverwaltung hat für die Internet-Präsentation die Vergangenheit aufgezeichnet, für mögliche Investoren aber auch die Potenziale der Anlage anschaulich gemacht. Damit solle auch den Nachfragen begegnet werden, die es in der Stadtverwaltung immer wieder gibt. Durch Karten und Luftbilder wird dem Ortsunkundigen die Orientierung in der ehemaligen Lungensanatorium der Landesversicherungsanstalt Berlin erleichtert. In Texten zur Historie findet man interessante Details zur Gründung der Lungenheilstätte zwischen 1898 und 1908. Unter dem Stichwort „Planungen“ ist aufgelistet, was von den anfänglichen Gedankenspielen umgesetzt und was noch möglich ist: Laut einer noch gültigen, städtebaulichen Rahmenplanung von 1995 soll im Vergleich zum Bestand 1994 die Siedlungsfläche von einem Drittel auf mehr als die Hälfte des rund 200 Hektar großen Areals angehoben werden. Die Waldfläche soll sich von rund 130 Hektar auf 92 Hektar reduzieren. Um Investoren für die Sanierung der Altsubstanz zu interessdieren, werden Angebote gemacht – der Verfall konnte damit zehn Jahre später noch nicht gestoppt werden. Die großen, historischen Immobilien, das zentrale Badehaus mit seiner Kuppel, das Männer-Sanatorium mit seinen schier unendlichen Fluren sowie das imposante Verwaltungsgebäude stehen leer. Die Folgen sind unabsehbar: Eingeschlagene Fenster, modrige Balken, löchrige Dächer. Die Stadt hat wohl gut daran getan, auf eine Chronik des Verfalls im Internet zu verzichten. Henry Klix www.heilstaetten.beelitz.de

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