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Berlins Benjamin Kessel (2.v.l.) köpft das Tor zum 1:0 gegen Düsseldorf.

© dpa

1:1 gegen Fortuna Düsseldorf: 1. FC Union fängt sich kurz vor Schluss den Ausgleich

Nach dem Führungstor von Benjamin Kessel musste der 1. FC Union zum Auftakt der Zweiten Liga kurz vor Schluss den Ausgleich von Fortuna Düsseldorf hinnehmen. Das erste Saisonspiel der Berliner endete damit 1:1 (1:0).

Um halb drei, eine Stunde vor Spielbeginn, ging nichts mehr rund um das Stadion An der Alten Försterei. Die Straßenbahnen waren völlig überfüllt, viele Besucher wichen auf Taxis aus, aber die kamen auf den verstopften Straßen kaum voran. Benzingeruch mischte sich mit dem von Bratwurst und Bier. Es war der Duft einer neuen Saison, die, wenn alles so läuft wie es sich die Verantwortlichen erhoffen, die erfolgreichste in der Vereinsgeschichte des 1. FC Union werden könnte. Zur Premiere wurde die Euphorie aber erst einmal gebremst, Union kassierte gegen die ebenfalls ambitionierte Mannschaft von Fortuna Düsseldorf kurz vor dem Ende noch den Ausgleich und musste sich wie schon im vergangenen Jahr mit einem 1:1 (1:0) begnügen.

Zunächst benötigte Union jedoch etwas Glück, als sich nach drei Minuten Michael Liendl und Didier Ya Konan in aussichtsreicher Position gegenseitig umrannten. Der Schreck steckte vielen Fans des 1. FC Union noch in den Gliedern, da verwandelte sich das Stadion An der Alten Försterei auch schon in ein Tollhaus. Einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld, getreten von Christopher Trimmel, verwandelte Neuzugang Benjamin Kessel per Kopf zum 1:0 für Union. Kessel verschwand sofort unter einer Traube aus Mitspielern, die sich sekundenschnell bildete.

Die Überlegung von Trainer Düwel ging voll auf

Zum ausgiebigen Feiern blieb den Berlinern unter den 20 786 Zuschauern keine Zeit, Fortunas Julian Koch antwortete mit einem Distanzschuss, der nur knapp am Tor vorbeirauschte.

Es war ein unverschämt hohes Tempo, das beide Mannschaften in der Anfangsphase gingen. Die Gastgeber zogen sich meist etwas zurück, überließen Düsseldorf die Initiative und schlugen dann nach Ballgewinnen mit blitzschnellen Kontern zurück. Unions Spieler wirkten spritziger, ihre Lust am Laufen war sichtbar und auch besser eingestellt. Trainer Norbert Düwel hatte sich wie im letzten Test vor einer Woche gegen Crystal Palace für ein 3-5-2-System entschieden, dafür aber einige personelle Änderungen vorgenommen. Fabian Schönheim spielte anstelle von Michael Parensen hinten links in der Dreierkette, rechts verteidigte Toni Leistner. Dafür rückte Christopher Trimmel auf die Position des rechten Mittelfeldspielers vor. Die Überlegung ging voll auf, weil Trimmel den extrem schnellen und gefährlichen Düsseldorfer Neuzugang Sercan Sararer völlig abmeldete und darüber hinaus noch das eigene Offensivspiel ankurbelte. Es war die beste Leistung, die der Österreicher bisher im Trikot des 1. FC Union zeigte.

Allerdings konnte auch Trimmel nicht verhindern, dass seiner Mannschaft nach gut einer halben Stunde vorübergehend die Luft ausging. Düsseldorf kam nun zu einigen Möglichkeiten, die beste vergab Fortunas Kapitän Karim Haggui, der nach einer Ecke völlig frei zum Kopfball kam. Unions Torhüter Daniel Haas hatte sich mächtig verschätzt. Zur Pause blieb es beim 1:0 für Union.

Es kam, wie es so oft kommt im Fußball

Die Unterbrechung schien den Berlinern gut getan zu haben, gleich nach dem Seitenwechsel ließ Sören Brandy mit einem Tempodribbling mehrere Gegner stehen und spielte etwas zu spät auf den bereits im Abseits stehenden Bobby Wood. Unions teuerster Neuzugang mühte sich, deutete seine Sprintstärke an, wirkte aber insgesamt körperlich noch nicht auf dem Fitnesslevel seiner Mitspieler. Nach einer Stunde wurde er für Raffael Korte ausgewechselt. Wenige Augenblicke zuvor hatte der ehemalige Hannoveraner Ya Konan den Ausgleich knapp vergeben. Insgesamt fiel Düsseldorf aber auch in der zweiten Halbzeit zu wenig gegen die engmaschig verteidigenden Berliner ein. Die besseren Möglichkeiten besaß Union. Leistner vergab nach einem Eckball, Damir Kreilach scheiterte frei an Düsseldorfs Torwart Michael Rensing. Auch der eingewechselte Collin Quaner konnte Rensing nicht überwinden. Dabei wäre der zweite Treffer aus Berliner Sicht zu diesem Zeitpunkt so wichtig gewesen. Düsseldorf warf nun alles nach vorne, Unions Torhüter Haas musste gegen den eingewechselten Mike van Duinen klären.

Und dann kam es, wie es in solchen Fällen so oft kommt im Fußball, Düsseldorf schaffte doch noch den Ausgleich. Über links setzte sich Ihlas Bebou durch und bediente den heranlaufenden Ya Konan, der keine Mühe hatte, den Ball zum 1:1 über die Linie zu drücken. Die Gäste feierten den Punktgewinn danach mit ihren Anhängern, während Unions Spieler sich mit hängenden Köpfen auf zur Ehrenrunde machten.

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