zum Hauptinhalt
Löwe mit Leidenschaft und Geld. Der jordanische Hasan Abdullah Ismaik will 1860 München nach oben bringen. Foto: dpa

© picture alliance / dpa

1860 MÜNCHEN: Zwei Investoren diktieren das Geschehen

Nun bekommt der reiche Investor von Zweitligist TSV 1860 München sogar ein eigenes Lied. „Mia ham an Scheich“, hat die Band „Rockaholixs“ gedichtet, auf die Melodie von „Anton aus Tirol“, was das Lied automatisch in den Favoritenstatus für den Hit des diesjährigen Oktoberfests erhebt.

Nun bekommt der reiche Investor von Zweitligist TSV 1860 München sogar ein eigenes Lied. „Mia ham an Scheich“, hat die Band „Rockaholixs“ gedichtet, auf die Melodie von „Anton aus Tirol“, was das Lied automatisch in den Favoritenstatus für den Hit des diesjährigen Oktoberfests erhebt. Sinngemäß geht es im Text darum, dass den 1860-Fans alles egal ist: Sie haben ja schließlich ihren Multimillionär, der die Zeche zahlt. Auch wenn Hasan Ismaik kein Scheich ist, sondern lediglich jordanischer Geschäftsmann. Die prägende Textzeile lautet: „Nix mehr betteln, nix mehr leiden, nix mehr aus den Rippen schneiden.“

Für Hamada Iraki, 39 Jahre alt, wurde noch kein Lied geschrieben. Dabei ist der gebürtige Palästinenser der mächtigste Mann bei 1860 München. Während Investor Ismaik die Welt bereist, führt Iraki als Statthalter die Geschäfte in München. Er ist auch Geschäftsmann, der in München zwei Cafés, ein Nachtlokal und ein Hotel betreibt, außerdem arbeitet er als Managing Direktor bei der italienischen Großbank Unicredit. Alle Entscheidungen des täglichen Geschäfts laufen über ihn. Das finden nicht wenige Leute problematisch. Denn eigentlich gilt ja die 50+1-Regel, nach der ein Investor bei einem deutschen Fußballverein nicht das Sagen haben darf.

Für andere ist Iraki der Architekt der Rettung des maroden Klubs. Im Frühjahr, als sich die 1860-Führung um Präsident Dieter Schneider mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit wandte, stellte Iraki den Kontakt zu Hassan Ismaik her. Ismaik sollte das Geld fließen lassen (mittlerweile 18,4 Millionen Euro), Iraki sich um das operative Geschäft kümmern. Ismaiks Einfluss ist mittlerweile enorm – und hier beginnt das Problem, das viele Leute bei 1860 mit Iraki haben. Beschrieben wird Iraki als knallharter Geschäftsmann. Als Statthalter des Investors hat er es sogar in den neuen Aufsichtsrat des Klubs geschafft: Zusammen mit Ismaik könnte Iraki nun alle Entscheidungen im operativen Geschäft blockieren. Gemeinsam mit Ismaik hat Iraki eine Sportagentur gegründet: H.I. Squared International. Die Agentur kümmert sich für zehn Jahre um Sponsoren, Vip-Gäste und Logenplätze in der Arena. Den alten Vermarkter lösten sie zuvor mit einem Millionenbetrag ab. Nun soll bei 1860 München mit aller Macht Geld verdient werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false