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Handball-Torwart Johannes Bitter war nach der Partie gegen Spanien unzufrieden mit der Schiedsrichterleistung

© imago images/Moritz Müller

27:28 gegen Spanier: Fehlentscheidungen und unfaire Gesten – Handballer unzufrieden nach Niederlage

Torhüter Johannes Bitter ärgert sich nach der Niederlage über Schiedsrichterentscheidungen und unfaire Gesten des Gegners.

Bis zur letzten Minute war alles möglich. Sieg, Niederlage, Unentschieden – selbst die größten Handball-Cracks hätten den Spielausgang zwischen Deutschland und Spanien am Samstagmorgen beim Auftakt der Handballer in das Olympische Turnier wohl nicht vorhersehen können. Letztlich konnte der Europameister die Partie 28:27 (12:13) gewinnen, während das Team von Bundestrainer Alfred Gislason nach einer guten Leistung mit leeren Händen vom Feld gehen musste.

„Ich bin tief gefrustet. Wir haben ein gutes Spiel und vieles richtig gemacht“, sagte Torwart Johannes Bitter und fügte mit wütend hinzu: „Dass wir verlieren, kann ich mir nicht erklären.“ Für Unverständnis sorgten bei dem 38-Jährigen vor allem die Schiedsrichter-Entscheidungen in der letzten Minute: „Das sind zwei oder drei Sachen, die kann man so, glaube ich, nicht pfeifen.“

Gleichermaßen aufgebracht war sein ehemaliger Mannschaftskollege Pascal Hens, der bei Eurosport als Experte fungierte. Er bezeichnete die Pfiffe als „skandalös“.

Erst wurde Marcel Schiller ein Tor aufgrund eines vermeintlichen Stürmerfouls abgepfiffen, anschließend übersahen die schwedischen Referees einen Schrittfehler der Iberer, bevor Spielmacher Juri Knorr ein wenig verständlicher technischer Fehler untergeschoben wurde.

Doch nicht nur über die Unparteiischen ärgerte sich Bitter. „Da waren Aktionen, die man im Handball nicht sehen möchte, wenn der Gegenspieler mit Absicht den Ball nass macht, damit wir einen Nachteil haben. Das ist nicht mein Niveau“, sagte Bitter. „Ich muss aufpassen, dass ich mich hier nicht in Rage rede. Vor allem, weil man ja genauso sagen kann, dass wir das Spiel vorher schon für uns hätten entscheiden können.“

Gut ins Spiel gefunden

Anders als bei der 28:32-Niederlage bei der Weltmeisterschaft im Januar war die DHB-Auswahl von Beginn an torgefährlich und erarbeitete sich sogar einen leichten Vorteil (17., 9:6). Grund dafür war nicht zuletzt Bitter, der bis zur Pause bereits neun Paraden ablieferte und seiner Mannschaft so den entsprechenden Rückhalt gab.

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Allerdings verloren mit voranschreitender Spielzeit nicht nur der Schlussmann sondern auch seine Vordermänner etwas den Zugriff. Abspielfehler luden die Spanier ins Tempospiel ein, sodass der kleine Vorsprung schnell wieder verspielt war. Ab der Mitte der zweiten Halbzeit gestaltete sich das Spiel dann ausgeglichen – mit dem besseren Ende für den Europameister.

Unter Druck gegen Argentinien

„Wir haben ohne Frage eine tolle Leistung gezeigt und mit einer der Topmannschaften mitgehalten. Das ist alles super. Nur das wir nichts Zählbares in der Hand haben tut weh“, ergänzte Bitter. Durch die Niederlage steht er mit seiner Mannschaft bereits zum Beginn der olympischen Medaillen-Mission unter Druck.

Ein Sieg gegen die Argentinier, die zum Auftakt Weltmeister Frankreich mit 27:33 unterlagen, am Montag (4 Uhr, ZDF und Eurosport) ist ohne Frage Pflicht.

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