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Sport: Alba Berlin: Reif für die Feier

Was hatten die Bonner nicht alles versucht, um ihrer Mannschaft den Ernst der Lage klar zu machen. Für die Bonner Fans hatte ein Sponsor Papiertröten ausgeteilt, damit die Berliner Spieler bei jedem Freiwurf durch ohrenbetäubenden Lärm aus dem Konzept gebracht werden konnten.

Was hatten die Bonner nicht alles versucht, um ihrer Mannschaft den Ernst der Lage klar zu machen. Für die Bonner Fans hatte ein Sponsor Papiertröten ausgeteilt, damit die Berliner Spieler bei jedem Freiwurf durch ohrenbetäubenden Lärm aus dem Konzept gebracht werden konnten. Die Hallenzeitschrift ermahnte vor dem zweiten Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft die eigenen Akteure: "He Baskets, fighten - nicht ausruhen." Doch alle die Ermahnungen fruchteten nicht. Die Berliner wiederholten ihre beeindruckende Vorstellung aus dem ersten Spiel, siegten in Bonn mit 78:58 (42:31), und führen die Serie nun mit 2:0 Siegen. Morgen (14.45 Max-Schmeling-Halle) kann sich Alba mit einem Sieg den fünften Meistertitel in Folge sichern.

Tatsächlich hat Bonns Trainer Bruno Soce zugegeben, dass sich sein Team bei der 72:108-Niederlage in Berlin in der zweiten Halbzeit schon für die gestrige Partie geschont hat. Dementsprechend engagiert begannen die Spieler von Telekom Baskets Bonn. Angeführt von ihrem Kapitän Paul Burke, der im ersten Spiel wegen einer Bänderverletzung gefehlt hatte, lagen die Bonner bereits nach drei Minuten mit 9:3 in Führung. Die Berliner hatten auf Nationalspieler Marko Pesic verzichten müssen, der wegen einer Rückenwirbelblockade die Reise nach Bonn gar nicht angetrat. Für ihn stand der 22-jährige Stefano Garris in der Anfangsformation und machte ein gutes Spiel und war zur Halbzeit mit neun Punkten zweitbester Korbschütze der Berliner. Nach dem Anfangsschwung der Bonner kam der amtierende Deutsche Meister besser ins Spiel. Jörg Lütcke konnte nach fünf Minuten ausgleichen (12:12) und zum Schluss des ersten Viertels die Gäste in Führung bringen.

Dann drehte Alba auf. Während Bonn immer schlechter aus der Distanz traf, suchten die Berliner ihren Centerspieler Dejan Koturovic unter dem Korb. Der 2,10 Meter große Jugoslawe profitierte von seinem Größenvorteil gegenüber dem 2,06 Meter großen Branko Klepac und vergrößerte fast im Alleingang den Vorsprung der Berliner auf 30:20. Seine zehn Punkte bis zur Halbzeit kamen umso überraschender, da Koturovic mit Magen- und Darmproblemen in das Spiel gegangen war. Am Ende war Koturovic mit 20 Punkten gar Topscorer der Partie.

Erst nach vier Minuten kam Bonn durch Bruno Klepac zu den ersten Punkten im zweiten Viertel. Doch weil die Bonner in der ersten Halbzeit nur 37 Prozent ihrer Würfe trafen, konnte Alba durch einen Dreipunktewurf von Nino Garris sogar mit 40:27 die höchste Führung in der ersten Halbzeit erzielen. Zur Pause lag Alba mit elf Punkten vorne.

Diesen Vorsprung behielten die Berliner auch nach dem dritten Viertel (49:62). Zwar konnte Bonn in der 27. Minute noch einmal auf fünf Punkte herankommen, doch Tommy Thorwarth beendete die Aufholjagd mit einem Dreipunktewurf. Trainer Emir Mutapcic gab seinen beiden starken Youngsters, Garris und Thorwarth, viel Einsatzzeit, teilweise spielten sie auch gemeinsam. Die beiden Jüngsten dankten ihrem Trainer das Vertrauen mit einer sehr guten Leistung. Auch das letzte Viertel dominierten die Berliner und vergrößerten ihren Vorsprung, bis er am Ende 20 Punkte betrug. Die Zuschauer wurden immer leiser. Die Tröten hatten ihren Sinn verloren.

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