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Sport: Alba bezwingt das Chaos

Mit dem 68:65 in Juschni das Achtelfinale erreicht.

Berlin – Teambetreuer Tommy Thorwarth eilte nur eine halbe Minute nach der Schlusssirene aus der Halle von Juschni, hinter ihm folgten die Basketballer von Alba Berlin. Auf sie wartete ein Tunnel ins Hotel, eine kurze Dusche und eine achtstündige Busfahrt nach Kiew. Es wartete die zweite Nacht in Folge, die Alba Berlins Spieler bei minus 25 Grad in einem Bus auf ukrainischen Straßen verbringen mussten. Und trotzdem hatten sie ein Lächeln auf den Lippen.

„Wir müssen jetzt das Beste aus der Situation machen“, hatte Albas Sportdirektor Mithat Demirel zuvor gesagt und das ist ihnen beim 68:65 (59:59, 35:28) nach Verlängerung in der Eurocup-Zwischenrunde bei Chimik Juschni wahrlich gelungen. Es war kein schönes Spiel, aber es brachte den 14. Sieg in Serie, womit die Berliner einen Vereinsrekord aus dem Jahr 1999 eingestellt haben. Und sie sind mit vier Siegen vorzeitig für das Achtelfinale des Eurocups qualifiziert.

Danach hatte es lange überhaupt nicht ausgesehen. 40 Stunden lang waren sie wegen eines Schneesturms durch die Ukraine geirrt, verpassten den ursprünglichen Spieltermin am Mittwoch und kamen am Donnerstag um 5.30 Uhr Ortszeit in Juschni nach einer achtstündigen Busfahrt an. Bis elf Uhr durften die Spieler schlafen, dann bereiteten sie sich auf das Spiel vor. „Es ist alles andere als eine optimale Vorbereitung, wenn 2,10 Meter große Spieler so viel Zeit im Flugzeug und einem schlecht geheizten Bus verbringen müssen“, sagte Mithat Demirel.

Dann aber spielten die Berliner in der Defensive stark, in der Offensive hatten sie hingegen in der zweiten Halbzeit (24:31) große Schwierigkeiten. David Logan sollte in Zukunft auf 40-Stunden–Anreisen verzichten, der Flügelspieler erzielte nur zwei Punkte und warf bis auf einen Wurf alles daneben. Dafür trafen Reggie Redding (15 Punkte) und Levon Kendall (14 Punkte) besser. Mit einem Dunking von Jan Jagla kämpfte sich Alba in die Verlängerung. Das passte zu dieser Reise, in der einfach alles in die Verlängerung gegangen ist. Hoffentlich nicht die Rückreise. Die Berliner hatten es nach dem Spiel so eilig, weil sie am Freitag um 10.30 Uhr in Kiew ihren Rückflug nach Berlin erreichen wollten. Benedikt Voigt

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