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Sport: Alte Rivalen mit gutem Ruf

Berlin. Gute infrastrukturelle Voraussetzungen müssen nicht unbedingt sportlichen Erfolg produzieren.

Berlin. Gute infrastrukturelle Voraussetzungen müssen nicht unbedingt sportlichen Erfolg produzieren. Jüngstes Beispiel dafür ist der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04. Seit der Eröffnung der Arena Auf Schalke ist in Gelsenkirchen nur noch das Stadion Spitze, der Vizemeister kickte bislang in dieser Bundesligasaison nur im Mittelfeld. Die Probleme der Kölner Haie aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sind ähnlich gelagert wie die in Schalke, wenn auch schon älter: Die Rheinländer haben mit der 18 500 Zuschauer fassenden Kölnarena die schönste und größte Halle in der DEL, seit Jahren die meisten Zuschauer, sind aber in ihrer 1998 fertig gestellten Arena noch ohne Titelgewinn.

1996 wurden die Haie letztmalig Deutscher Meister. Seitdem hatten die Kölner Verantwortlichen bei der Zusammenstellung ihrer Mannschaften eher wenig Fortüne. So haben sie auch vor dieser Saison das Team mal wieder rigoros umgekrempelt. Die Folge: Die Haie haben 15 neue Spieler im Kader und stehen momentan - bei allerdings drei Spielen mehr als der Großteil der Konkurrenz - auf Platz zwei der Tabelle. Dass den Haien trotz aller Misserfolge in den jüngsten Jahren immer noch ein guter Ruf vorauseilt, ist indes unstrittig. So sind etwa Gastspiele des Teams von Trainer Lance Nethery beim EHC Eisbären zumeist ausverkauft. "Spiele zwischen den Eisbären und Köln sind eben der Hit", meint der Kapitän der Berliner, Marc Fortier.

Ob die Zuschauer auch heute im Sportforum Hohenschönhausen (Spielbeginn 19.30 Uhr) etwas Besonderes von den beiden alten Rivalen zu sehen bekommen, wird wohl auch an den Eisbären liegen. In den Heimspielen gegen Krefeld (3:4) und Kassel (0:3) wurden die Fans des EHC nicht eben verwöhnt. Eine dritte Heimpleite in Folge schließt Uli Egen aber für heute aus. "Köln kann von der Spielanlage gar nicht so defensiv operieren wie Krefeld oder Kassel", sagt der Trainer der Eisbären, "Das wird heute ein ganz anderes Spiel, vielleicht für uns ein leichteres."

Insbesondere Alex Hicks, der einst aus der NHL nach Europa kam, wird einem Erfolg der Eisbären heute im Wege stehen wollen. Der nach der Vorsaison mit ein wenig unrühmlichen Begleiterscheinungen aus Berlin nach Köln gewechselte Kanadier - Hicks hatte in einer Boulevardzeitung davon geplaudert, dass es ihm lieber sei, wenn seine Kinder "im Westen" zur Schule gingen - ist mit 17 Punkten bisher der Topskorer der Haie.

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