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Stefan Maus vom Berliner SC.

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Amateurklasse: Stefan Maus vom Berliner SC, Protagonist wider Willen

Torwart Stefan Maus schafft es mit dem Berliner SC bis ins Finale des Hallenturniers der Berlin-Liga. Am Ende aber setzt sich der SFC Stern 1900 durch.

Mit der Schlusssirene entlud sich bei Stefan Maus eine Menge Frust. Mit Anlauf sprang der Torwart des Berliner SC von der Torlinie ab und trat kraftvoll gegen den rechten Pfosten. Sein Ärger war durchaus nachvollziehbar. Nicht einmal 60 Sekunden zuvor hatte sein Team im Finale des Berlin-Liga-Hallenturniers das entscheidende Gegentor zum 3:4 kassiert. Im Halbfinale war der Torwart noch der strahlende Matchwinner, nun wurde er im Finale zur tragischen Figur. Bei drei Gegentoren hatte er zwar die Finger oder ein Bein am Ball, verhindern konnte er die Treffer aber nicht. „Ich bin sehr selbstkritisch und habe mich vor allem über mich selbst geärgert“, sagte Maus. Im Halbfinale habe er solche Schüsse noch abgewehrt, „im Endspiel hat mir auch das Glück gefehlt.“ So war es schließlich der SFC Stern 1900, der das 25. Hallenturnier der höchsten Berliner Fußball-Liga für sich entschied.

Vor 775 Zuschauern in der Sporthalle Charlottenburg nahm das Turnier am Sonntag erst nach den Gruppenspielen richtig Fahrt auf. Das 9:8 im ersten Halbfinale war das beste Spiel des Tages. BSC-Schlussmann Maus war dabei der Protagonist im positiven Sinne. Mit mehreren Paraden brachte er Titelverteidiger und Topfavorit BFC Preussen schon in den regulären zwanzig Minuten fast zur Verzweiflung. Dass nach dem 4:4-Zwischenstand notwendige Neunmeterschießen erinnerte dann ein wenig an das EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Italien. Nach je fünf Schützen stand es Unentschieden, die nächsten beiden Spieler verwandelten ebenfalls.

Dann folgte jedoch kein Tippelanlauf samt Schuss in die Wolken von Simone Zaza, sondern Stefan Maus hatte seinen großen Auftritt. Der 31-Jährige breitete seine Arme aus, verdeckte mit seinen 190 Zentimetern Körpergröße fast das gesamte Tor und holte den Schuss von Preussens Emre Demir aus der linken Ecke. „Wenn ich mit meiner Größe lange stehenbleibe, ist es schwer für den Schützen“, sagte Maus. Es war seine dritte Parade im Entscheidungsschießen und ein würdiger Schlusspunkt für das Halbfinale. „Ich hab den Jungs vor dem Neunmeterschießen gesagt, dass ich zwei halte“, verriet Maus, „jetzt mussten es sogar drei sein.“

Dass es der BSC bis ins Endspiel schaffte, lag zu einem großen Teil an seinem Torwart, der zum besten Schlussmann des Turniers gekürt wurde. Dabei wollte Maus eigentlich gar nicht teilnehmen. Beim Hallenfußball sei ihm die Verletzungsgefahr zu groß. „Vor anderthalb Wochen habe ich dann aber doch noch Lust bekommen“, sagt der gelernte Maschinenbauingenieur. Das war auf dem Parkett deutlich zu erkennen.

Und mit dem Finaleinzug hat sich der Berliner SC für den Regio-Cup am kommenden Sonntag in der Max-Schmeling-Halle qualifiziert. Da will Maus auf jeden Fall dabei sein – Verletzungsgefahr hin oder her.

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