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Nur im Training am Boden. Spaniens Torhüter David de Gea weist alle Vorwürfe im Zuge eines Sexskandals von sich.

© REUTERS

Anschuldigungen gegen Torwart David de Gea: Sexuelle Gewalt: Frauen belasten spanische Fußballer

David de Gea soll in einen Sexskandal verwickelt sein. Der Torwart streitet alles ab, der Verband verzichtet darauf, den 25-Jährigen nach Hause zu schicken.

Trotzig trat David de Gea aufs Podium, der Gesichtsausdruck starr, emotionslos. Dass er sich überhaupt den Medienvertretern stellte, war eine Überraschung, was er dann sagte, nicht so sehr. „Todo es falso“, alles ist falsch. Immer wieder. Wie ein Mantra.

Ob das stimmt, ob wirklich alles falsch ist, damit wird sich in den kommenden Tagen und Wochen die spanische Justiz beschäftigen.

De Gea soll ein Treffen arrangiert haben, bei dem zwei Frauen angeblich missbraucht wurden

Am Freitagnachmittag war an die Öffentlichkeit gedrungen, dass Spaniens Torwart in einen Sexskandal verwickelt sein könnte. Berichten des Nachrichtenportals eldiario.es zufolge sollen zwei Frauen gegenüber der Polizei ausgesagt haben, in einem Madrider Fünfsterne Hotel von zwei Fußballern misshandelt worden zu sein. Laut Aussage einer der Frauen soll es sich bei einem um Iker Muniain, Spieler von Athletic Bilbao und nicht für die EM nominiert, handeln. Muniain streitet das ab. Den anderen konnte sie nicht identifizieren. De Gea soll das Treffen angeblich arrangiert haben.

Der Torhüter von Manchester United stritt alle Vorwürfe ab. „Ich bin am meisten überrascht von allem. Das ist eine Lüge, eine Fälschung. Ich bin ganz ruhig. Um alles Weitere kümmern sich meine Anwälte“, sagte er. Auf der Seite von „eldiario.es“ wird die zuständige Polizeibehörde zitiert, demnach werde der Zeugenaussage der Frauen eine „hohe Glaubwürdigkeit“ beigemessen.

De Gea gilt als Spaniens kommende Nummer eins

Die Vorwürfe waren im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen den baskischen Porno-Unternehmer Ignacio Allende Fernández, genannt Torbe, aufgetaucht. Der sitzt seit geraumer Zeit in Untersuchungshaft. Die Vorwürfe: Menschenhandel, sexuelle Nötigung, Kinderpornografie, Prostitution, Erpressung und Geldwäsche. Spanische Zeitungen bildeten Unterhaltungen zwischen Muniain, de Gea und Torbe über Twitter ab. Die Korrespondenz stammt aus den Jahren 2011 und 2012. Zu dieser Zeit spielten Muniain und de Gea gemeinsam in der spanischen U-21-Auswahl. Auf die Frage, ob er Torbe kenne, äußerte sich de Gea ausweichend.

Die Zeugin hatte laut „eldiario.es“ angegeben, dass ihr Torbe viel Geld versprochen hätte, wenn sie und ihre Begleiterin „alles tun, was die Fußballer verlangen“ und nicht versuchen würden, deren Karrieren zu beschädigen. Der spanische Verband äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Entgegen zuerst anders lautender Meldungen wurde de Gea nicht nach Hause geschickt, er nahm am Abend an der Trainingseinheit des Europameisters teil. „Ich habe große Lust, die EM zu spielen. Ich bin hochmotiviert“, sagte de Gea. Der 25-Jährige kämpft derzeit mit Iker Casillas um den Platz im Tor des Titelverteidigers. Angeblich soll Nationaltrainer Vicente del Bosque ihn für das erste Gruppenspiel am Montag gegen Tschechien als neue Nummer eins auserkoren haben.

De Gea gilt als einer der besten Torhüter der Welt.

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