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Sport: Auch dreckige Siege bringen drei Punkte Eintracht Frankfurt ist weiterhin ungeschlagen

Aue - Die Spieler feierten den späten Sieg, doch bei Armin Veh verfinsterte sich die Miene ganz schnell. „Ich bin froh über den Sieg, aber nicht über das Spiel meiner Mannschaft.

Aue - Die Spieler feierten den späten Sieg, doch bei Armin Veh verfinsterte sich die Miene ganz schnell. „Ich bin froh über den Sieg, aber nicht über das Spiel meiner Mannschaft. Darüber bin ich verärgert und da muss ich meckern“, sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt nach dem 2:1 (1:1)-Sieg beim FC Erzgebirge Aue im Montagsspiel der Zweiten Liga.

Veh kritisierte vor allem die dilettantische Abwehrarbeit seiner Mannschaft. „Beim 1:1 haben wir den Ball außen ganz schlecht verteidigt, und in der zweiten Halbzeit haben wir nahtlos an diese schlechte Minute angeknüpft“, wetterte der Trainer, der aber auch weiß, dass auch dreckige Siege wie der im Erzgebirge beim Unternehmen Aufstieg gebraucht werden. Der Österreicher Erwin Hoffer, der anstelle des Griechen Theofanis Gekas in der Startelf stand, hatte die Eintracht kurz vor der Pause in Führung gebracht. Kurz darauf aber schaffte Ronny König den Ausgleich für die Auer, die in der letzten Viertelstunde nach dem Platzverweis gegen Adli Lachheb nur noch zu zehnt spielten. Fünf Minuten vor Schluss erzielte Mohamadou Idrissou den Siegtreffer für den Bundesliga-Absteiger. Es war im 14. Saisonspiel bereits das zwölfte Tor, das die Eintracht in der Schlussviertelstunde erzielte. Kassiert haben die Frankfurter nach der 75. Minute noch kein einziges.

Veh aber vermisste gegen Erzgebirge Aue die spielerische Dominanz seiner Mannschaft. „Wir waren zu weit weg vom Mann, nicht aggressiv genug und haben dem Gegner zu viel Raum gelassen“, sagte der Trainer der Eintracht. Als alle Kritikpunkte ausgesprochen waren, fand er aber auch noch rücksichtsvolle Worte: „Meine Jungs sind ja keine Maschinen. Ich würde natürlich am liebsten alle 34 Spiele gut machen, aber das geht nicht. Die Zweite Liga ist jede Woche eine neue Herausforderung.“ Auf dem Weg zum sofortigen Wiederaufstieg nervt den Trainer vor allem das Gerede über die Frankfurter Dominanz: „Ich kann den Mist nicht mehr hören, dass wir durchmarschieren. Wer so etwas sagt, hat von Fußball keine Ahnung“, sagte Frankfurts Trainer. „Es ist ein Witz, wenn alle denken, dass es eine Kleinigkeit ist, aufzusteigen. Wir sind immer die Gejagten und müssen uns an jedem Spieltag beweisen.“

Immerhin sind die Frankfurter (Tabellenzweiter, 32 Punkte) und Zweitliga- Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf (34 Punkte) in der laufenden Saison die beiden einzigen noch ungeschlagenen Mannschaften im deutschen Profifußball. In der Geschichte der Zweiten Liga haben bislang alle Klubs, die eine derartige Serie zu Beginn einer Spielzeit hingelegt haben, am Ende auch den Aufstieg geschafft. dpa/sid

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