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Sport: Auftakt Der Vierschanzentournee In Oberstdorf - Martin Schmitt behält im Allgäu die Lufthoheit

OBERSTDORF .Der "König der Lüfte" behielt auch im Allgäu die Lufthoheit: Martin Schmitt wurde von 35 000 Zuschauern regelrecht zum Sieg im Auftaktspringen der 47.

OBERSTDORF .Der "König der Lüfte" behielt auch im Allgäu die Lufthoheit: Martin Schmitt wurde von 35 000 Zuschauern regelrecht zum Sieg im Auftaktspringen der 47.Vier-Schanzen-Tournee in Oberstdorf getragen.Bei Kaiserwetter und einem regelrechten "Schmitt-Fieber", das die Polizei aus Sicherheitsgründen zum Sperren des Stadions veranlaßte, unterstrich der 20 Jahre alte Student aus Villingen-Tannheim eindrucksvoll seine Favoritenposition für den Tournee-Gesamtsieg.Mit 244,8 Punkten für Sprünge von 120,5 und 115,5 Metern feierte Schmitt in seinem siebenten Weltcup-Wettbewerb den fünften Saisonsieg.

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll.Es ist ein Traum für jeden Springer, ein Tournee-Springen zu springen.Jetzt ist dies ein geiles Gefühl, das ist der helle Wahnsinn", sagte Schmitt voller Glück nach seinem erneuten Triumph.Für den Erfolg kassierte Schmitt zudem 25 000 Mark Prämie.Hinterher stand das neue deutsche Sport-Idol im Mittelpunkt: Tausende Fans drängten sich um den Springer, der von Autogrammjägern schier erdrückt wurde.

Dabei hatte der Schwarzwälder den Sieg nach seinem nicht optimalen zweiten Sprung bereits abgehakt."Ich hatte nicht mehr daran gedacht, hier gewinnen zu können.Aber Andi Widhölzl war vielleicht zu sehr unter Druck, und deshalb hat er gepatzt", kommentierte Schmitt den Absturz seines härtesten Widersachers.Der Österreicher Widhölzl hatte nach dem ersten Durchgang (124 m) noch mit 6,3 Punkten geführt, fiel aber mit einem verpatzten Sprung auf nur 109,5 Meter an die vierte Stelle (239,3) zurück.Zweiter hinter Schmitt, der schon im ersten Sprung einen "kleinen Fehler in der Übergangsphase" konstatiert hatte, wurde der Österreicher Andreas Goldberger (242,8/119 + 114,5 m) vor dem Japaner Noriaki Kasai (241,7/120 + 114 m).Als Fünfter behauptete der Finne Janne Ahonen die Führung im Weltcup (653 Punkten) knapp vor Schmitt (640), der die beiden Wettkämpfe in Tschechien vor Weihnachten ausgelassen hatte."Es war richtig, statt dessen in St.Moritz zu trainieren.Ich konnte mich in Ruhe auf die Tournee vorbereiten", erklärte Schmitt seinen programmierten Anlauf zum Sieg auf der Schattenbergschanze.

Bundestrainer Reinhard Heß fiel nach dem erneuten Coup von Schmitt ein Stein vom Herzen."Martin hat heute damit sehr viel für unsere ganze Mannschaft getan und für ganz Deutschland", betonte der Thüringer pathetisch.Aufgrund der schlechter werdenden Bedingungen hatte Heß"Bedenken, daß Martin dies durchziehen" könne."Es war auch eine Ecke bei seinem Absprung drin, aber der Junge hat das bravourös gemeistert.Er ist schon absolute Klasse derzeit", lobte der Trainer sein Springer-As.Tatsächlich kaschierte Schmitt die Ergebnisse seiner Kollegen, von denen am ehesten Dieter Thoma als Zehnter (221,2/118 + 108,5 m) zufrieden sein konnte."Es war durchwachsen, ich habe mich weder verbessert, noch verschlechtert.Aber die letzten Meter, um ganz nach vorne zu kommen, fehlen mir immer noch", sagte der 29 Jahre alte Routinier aus Hinterzarten.

Sven Hannawald, die Entdeckung des vergangenen Winters, fiel als Siebter des ersten Durchgangs durch einen Sturz auf den 22.Platz (198,5/119 + 111 m) zurück und suchte nach einer Erklärung für seinen Ausrutscher."Ich weiß nicht, warum ich gestürzt bin", sagte der Hinterzartener.Ronny Hornschuh aus Zella-Mehlis landete mit 175,6 Punkten (109 + 93 m) an 29.Stelle und klagte: "Das war ein schlechter zweiter Sprung.Vielleicht lag es auch am Rückenwind." Roland Audenrieth (Partenkirchen), Georg Späth (Oberstdorf), Alexander Herr (Rohrhardsberg), Gerd Siegmund (Oberhof) und Leif Frey (Lüdenscheid) hatten sich nicht für den Finaldurchgang der besten 30 qualifizieren können.Die WM-Kandidaten Hansjörg Jäkle (Schonach) und Christopf Duffner (Schönwald) waren bereits am Dienstag in der Qualifikation gescheitert."Ich bin sicher enttäuscht, daß soviel ausgeschieden sind.Heute wollten Siggi und Alexander einfach zuviel", sagte Heß.

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