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Skispringen: Aus für Schmitt beim ersten Olympia-Springen

Martin Schmitt ist bei der Olympia-Entscheidung von der Normalschanze am Sonntag nur Zuschauer. Der viermalige Weltmeister aus Furtwangen wurde nicht für den Auftakt-Wettbewerb der Skispringer nominiert.

Turin - Während Michael Uhrmann am Freitag mit der Trainingsbestweite von 105,5 Metern Medaillen-Hoffnungen weckte, wurde der viermalige Weltmeister Martin Schmitt aus Furtwangen von Bundestrainer Peter Rohwein nicht für die Entscheidung auf der Normalschanze am Sonntag in Pragelato berücksichtigt. «Es war knapp, aber er war der fünfte Mann. Er ist Profi genug und hat die Entscheidung entsprechend aufgefasst», sagte Rohwein.

In der internen Ausscheidung musste Schmitt trotz aufsteigender Tendenz seinen Teamkollegen Georg Späth (Oberstdorf), Michael Neumayer (Berchtesgaden) und Alexander Herr (Schonach-Rohrhardsberg) den Vortritt für den Wettbewerb, der am Samstag mit der Qualifikation beginnt, überlassen. Schmitt kam mit seinem besten Versuch auf 98,5 Meter und lag damit hinter Neumayer (100), Späth (100,5) und Herr (101,5). «Ich bin natürlich enttäuscht, aber die Welt geht davon nicht unter. Dann springe ich eben von der Großschanze», äußerte sich Schmitt kämpferisch.

Als Rohwein die auf Grund des Saisonverlaufs nicht überraschende Nachricht verkündete, war Uhrmann als einziger Vertreter des Springer-Quintetts bereits auf dem Weg zur Eröffnungsfeier nach Turin. Der Bayer ist als Gesamt-Fünfter im Weltcup für den Wettkampf gesetzt und sieht die Qualifikation daher als zusätzliche Trainingseinheit an. «Es ist wichtig, so viele Sprünge wie möglich zu machen, denn die Schanze ist nicht einfach», sagte die deutsche Nummer eins.

Ihm am nächsten kam der zu den Top-Favoriten zählende Österreicher Thomas Morgenstern (Österreich) mit 105 Metern. Auf diese Weite kam auch der Japaner Noriaki Kasai. Gut in Form präsentierte sich auch Vierschanzentournee-Sieger Janne Ahonen aus Finnland, dessen weitester Satz auf 103 Meter ging. Für einen Paukenschlag sorgte Masahiko Harada, der 102 Meter sprang und im sportlichen Renten-Alter von 37 Jahren zu einem olympischen Comeback kommt.

Mit dem Höhenflug im zweiten Durchgang unterstrich Uhrmann seine Ambitionen, im Kampf um die Medaillen mitmischen zu wollen. «Das war wieder einer der Sprünge, mit denen er zu Saisonbeginn öfter auf das Podest gekommen ist. Die müssen jetzt nur noch im Wettkampf kommen», erklärte Rohwein.

Auch Schmitt bekam vom Coach eine verbesserte Form attestiert. «Er hat sich hier ganz anders präsentiert als zuletzt und ist definitiv kein Olympia-Tourist. Wenn er noch ein bisschen zulegt, stehen ihm auf der Großschanze alle Möglichkeiten offen», sagte der Bundestrainer.

Vier Jahre nach dem Team-Olympiasieg in Salt Lake City, den Schmitt mit dem letzten Sprung perfekt machte, muss der 28-Jährige aber zunächst eine völlig neue Erfahrung machen und mit der Reservistenrolle klarkommen. «Wir haben eine ausgeglichene Mannschaft, daher ist die Entscheidung zu akzeptieren. Meine Form stimmt, es geht wieder aufwärts», stellte der Schwarzwälder fest. (Von Eric Dobias, dpa)

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