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Gruppenbild mit Superstar: LeBron James tourt seit Sonntag durch Berlin.

© Kevin Couliau

Basketballstar in Berlin: Wie LeBron James Kindern in Britz Mut macht

Basketballstar LeBron James ist auf Marketing-Tour in Berlin – und spielt mit Schülern in Neukölln. Am Sonntag hatte er bereits das Istaf besucht.

Wohl nur Kinder können so lange ein so hohes Energieniveau halten. Schon eine Stunde vor der Ankunft von „King James“, wie sich der US-Basketballsuperstar LeBron James nennt, waren die Schüler der Otto-Hahn-Schule in Britz am Montag kaum zu halten. Angetrieben von amerikanischem Hiphop und eingekleidet in T-Shirts und Sportkopftüchern von James’ Ausstatter, der auch seine aktuelle Marketing-Tour veranstaltet, sausten sie über den Schulhof. Am Nachmittag entlud sich die Anspannung der Kinder in einem lauten Jubel, als der König endlich einzog.

Die Smartphones in die Luft gestreckt, liefen die Kinder scharenweise vor die Bühne. Dort übersetzte eine Moderatorin die Ansprache an das Volk: Auch er sei in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen und wolle deshalb seine Inspiration an Kinder aus Brennpunkten weitergeben, sagte der 33-Jährige. „So viele Leute sagten mir, dass ich nur ein Sportler sei und nicht mehr, aber ich lasse mich nicht in eine Schublade stecken.“ Die Kinder sollten groß träumen, sich nicht von den Erwartungen anderer einschränken lassen.

Ein paar ausgewählte Kinder durften sich dann direkt einen Traum erfüllen und gegen den derzeit weltbesten Basketballspieler antreten: Jeder musste von der Freiwurflinie werfen. Wer einen Ball nicht im Korb versenkte, der darauffolgende Spieler aber traf, war draußen. An diesem Nachmittag in Neukölln stürzte schließlich eine Basketballkönigin den King vom Thron: Nadine landete einen Treffer, nachdem James sich einen Fehlschuss geleistet hatte. Viel Zeit zum Feiern blieb dem Mädchen aber nicht, James zog mit seiner Entourage nach seiner Niederlage schnell wieder ab.

James ermuntert seine Zuhörer, groß zu träumen

Der Superstar von den Los Angeles Lakers hat in diesen Tagen in Berlin einfach zahlreiche Termine. Am Sonntag hatte er das Istaf im Olympiastadion besucht. Außerdem war er Schirmherr für ein Streetball-Turnier für Teenager – das letzte Spiel schaute er sich am Sonntagabend selbst auch. Am Montagmorgen besuchte James das Training der Basketballer von Alba Berlin – und danach schaute er in der Otto-Hahn-Schule vorbei. „Berlin ist großartig“, sagte er über seine Eindrücke.

Doch bei allem Spaß und aller Show steckte ein ernster Hintergrund hinter dem Besuch. Unter dem Motto „More than an Athlete“ („Mehr als ein Sportler“) tourt der zweimalige Olympiasieger mit Stationen in Schanghai, Paris, Berlin und New York um die Welt. James engagiert sich schon lange sozial. Hautfarbe und Herkunft sollen keine Rolle spielen. James will Chancengleichheit und legt sich im Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus in den USA auch öffentlich mit Präsident Donald Trump an. Auf Twitter nannte er Trump schon mal einen Penner.

In Berlin aber war James versöhnlicher. „Basketball bringt alle zusammen. Egal woher man ist oder wer man ist“, sagte er am Sonntagabend. Neben 500 Jugendlichen standen auch die Fußball-Nationalspieler Boateng, Sané, Antonio Rüdiger und Serge Gnabry am Rand. Für ein Gruppenfoto posierten die Fußballspieler gemeinsam mit ihm und warfen ein paar Bälle, auch der deutsche NBA-Jungstar Dennis Schröder von den Oklahoma City Thunder war dabei. Dass beide zusammen in der gleichen Liga spielen, liege an der verbindenden Wirkung des Sports, betonte James. „Ich komme aus Ohio, Dennis ist aus Deutschland, aber wir spielen beide in der NBA. Der Sport bringt uns alle zusammen, egal auf welchem Level. Das ist das Besondere.“

Videos in den sozialen Netzwerken zeigen James zudem beim Besuch der Berliner Mauer am Sonntag. Es sei „verrückt“, sich vorzustellen, dass die Stadt mal geteilt war, sagte er in einem Clip. Eine ähnliche Situation mit einer Trennung von Ost und West sei für ihn in den USA unvorstellbar. (mit dpa)

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