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Bayer Leverkusen: Mit viel Geld wieder nach oben

Mit millionenschweren Investitionen in neue Spieler und den Umbau der BayArena will Bayer Leverkusen den Sprung in die europäische Spitze schaffen. Zunächst muss der Klub aber wohl einige Abgänge verkraften.

Leverkusen - Bayer 04 Leverkusen will wieder zu einer der ersten Adressen im internationalen Fußball werden. "Wir wollen in den nächsten zwei Jahren wieder fitter für Europa werden und eine Mannschaft aufbauen, die auch national in der Spitze mitspielt", kündigte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser vor dem Viertelfinal-Rückspiel im Uefa-Cup bei CA Osasuna an. Dabei soll sowohl in Beine wie in Steine investiert werden. Während die Leverkusener Scouts neues Personal für die Zukunft noch sichten, sind Ausbau und Modernisierung der BayArena für 57 Millionen Euro bis zur Saison 2009/10 bereits beschlossen.

"Unsere Fußball-Mannschaft ist für uns ein wichtiger Imageträger im In- und Ausland", sagte Werner Wenning, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG, "mit dem Stadionausbau schaffen wir gute Voraussetzungen, um auch zukünftig einen hohen Werbewert zu erzielen." Der wird aber in erster Linie durch guten Fußball erzielt. Seit dem Final-Einzug in der Champions League 2002 hat allein das Wechselspiel von Bayer 04 zwischen Kreis- und Weltklasse Kontinuität. "Das Team ist momentan nur für einen Platz von vier bis acht in der Bundesliga gut, weil sie nicht stabil genug ist", stellte Holzhäuser fest.

"Zurück in der Zukunft"

Der für seinen rigiden Sparkurs in den vergangenen Jahren angefeindete Vereinschef will nun wieder ordentlich Geld in die Hand nehmen, um die spielerische Qualität zu steigern und die bisher eher dürftige Titel-Sammlung zu ergänzen. "Wir sind nach Jahren in rauer See wieder zurück in der Zukunft", so Holzhäuser, der nach dem Beinahe-Abstieg 2002/2003 wirtschaftlich die Notbremse zog. Damals hatte der Werksclub rund 73 Millionen Euro an Verbindlichkeiten und eine Umsatzeinbuße von 40 Prozent zu verkraften.

Ganz leicht dürfte es nicht werden, ein Team mit europäischen Format aufzubauen. Schließlich ist der Wechsel des ukrainischen Stürmers Andrej Woronin zum FC Liverpool bereits fix und der Weggang des brasilianischen Innenverteidigers Juan zum AS Rom höchstwahrscheinlich. "Erst einmal haben wir dadurch einen Aderlass, den wir kompensieren müssen", meinte Bayer-Chefcoach Michael Skibbe, der über "mehr personelle Alternativen" jedoch erfreut wäre.

Auf Einkaufstour in Südamerika

Bayer-Sportdirektor Rudi Völler und Manager Michael Reschke haben auf einer Südamerika-Tour bereits Ausschau nach den Stars von Morgen gehalten. "Sie haben sich einen Stürmer und noch den einen und anderen Spieler angeschaut", berichtete Holzhäuser, der aber nicht mit vollen Händen die Millionen wie einst sein Vorgänger Reiner Calmund rauswerfen will.

Neben dem Transfermarkt im Ausland haben die Leverkusener einige Bundesliga-Kicker auf dem Zettel. Stürmer Patrick Helmes vom 1. FC Köln hat für 2008 einen Vertrag mit Bayer unterschrieben, darf aber nach heftigem Streit der Vereine nicht schon zur neuen Saison wechseln. Seinen Team-Kollegen Lukas Sinkiewicz hat Bayer ebenfalls im Visier. Zudem buhlt der Werksclub um den griechischen Torjäger Theofanis Gekas (VfL Bochum), der in dieser Saison schon 16 Tore geschossen hat. Hauptproblem ist seit Jahren aber die Abwehr. "Da müssen wir uns verstärken, um die Lücke zur Spitzengruppe zu schließen", weiß Völler. In dieser Spielzeit kassierte Bayer schon 40 Treffer - fünf mehr als der Tabellenletzte Borussia Mönchengladbach. (tso/dpa)

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