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Identifiziertes Flugobjekt. Dem Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu gelingt mit seinem schönen Freistoß der Siegtreffer für Bayer Leverkusen gegen Hannover 96.

© AFP

Bayer Leverkusen siegt bei Hannover 96: Scheibenschießen für Fortgeschrittene

Hakan Calhanoglu trifft für Leverkusen beim 1:0 in Hannover. Der Gegner macht es ihm dabei einfach.

Von Christian Otto

Hannover - Die vielen Freistöße machten ihm sichtlich Spaß. Immer wieder durfte Hakan Calhanoglu unter Beweis stellen, wie präzise und wuchtig seine Schüsse das anvisierte Ziel erreichen. Es war wenig überraschend, dass einer dieser Versuche im Auftrag von Bayer Leverkusen spielentscheidend war in diesem Bundesligaspiel. Calhanoglu wuchtete den Ball in der 18. Minute mit rechts in den linken Torwinkel. Der Grundstein für einen ungefährdeten 1:0 (1:0)-Erfolg bei Hannover 96 war damit gelegt. Die Westdeutschen verdarben den Niedersachsen ihre saisonale Heimpremiere. Und die Mehrheit der lediglich 39 200 Zuschauer wird sich hinterher gefragt haben, wie Hannover 96 in dieser Saison den Anschluss zu jenen Klubs schaffen will, die von keinerlei Abstiegssorgen geplagt werden.

Es gab so manch entlarvende Szene in diesem mäßigen Spiel, die als klarer Hinweise auf ein Scheitern von Hannover 96 diente. Der Gastgeber benötigte ganze 40 Minuten, um sich den ersten Eckball zu erobern. Man muss es Hannover 96 nicht übelnehmen, dass es im Duell mit einem Ligakontrahenten auf Champions League-Niveau nicht zu den ganz großen Kunststücken reicht. Aber das aktuelle Team der Niedersachsen gibt einfach mehr Anlass zur Sorge als zur Hoffnung. Vor allem im Spielaufbau lassen sich große Probleme erkennen. Wer die Lücke schließen soll, die der zu Borussia Mönchengladbach gewechselte Lars Stindl im Mittelfeld hinterlassen hat, erscheint völlig unklar. Wie man eine kluge Balance zwischen überschaubarem Aufwand und gutem Ertrag hinbekommt, führte der Favorit der Partie voller Gelassenheit vor. Da Bayer Leverkusen in Kürze im Duell mit Lazio Rom den Einzug in die Champions League schaffen will, hatte Trainer Roger Schmidt Leistungsträgern wie Karim Bellarabi und Kyriakos Papadopoulos zunächst einen erholsamen Platz auf der Ersatzbank zugedacht. Trotzdem schafften es die Leverkusener, ihr Gastspiel nahezu nach Belieben zu dominieren. Dass Hannovers Trainer Michael Frontzeck Mut bewiesen hatte und mit Mevlüt Erdinc sowie Charlison Benschop gleich zwei Stürmer von Beginn an aufgeboten hatte, fiel überhaupt nichts ins Gewicht.

Leverkusen kam immer wieder zu Freistößen aus guter Position. Einer davon führte zum entscheidenden Treffer durch Calhanoglu. Während Leverkusen traf und jubelte, motzte Hannover über den Schiedsrichter. Denn Wolfgang Stark hatte bei einer Vielzahl von Zweikämpfen in der Nähe des 96-Strafraums auf Freistoß für Bayer entschieden.

Darüber kann man sich als Leidtragender natürlich in Serie aufregen. Oder man geht in brenzligen Positionen etwas vorsichtiger in die Zweikämpfe. Hannover wählte eindeutig die dümmere der beiden Varianten und hatte Glück, dass Calhanoglu bei einem weiteren Freistoß aus der Distanz nur das rechte Lattenkreuz traf.

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