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Matthäus und Hoeneß

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Bayern München: Hitzfeld-Abschied: Nachricht mit Nachbeben

Kaum steht der Abschied von Ottmar Hitzfeld fest, beginnen die Gerüchte zu ranken. Wer wird den Trainer ersetzen? Welche Spieler werden verpflichtet und wer will gehen?

Die Bayern kommen mit Volldampf aus der Winterpause. Verschiedene Namen von potentiellen Nachfolgern Hitzfelds geistern durch die Presselandschaft. Armin Veh vom Stuttgarter Meister ist wohl der einzige Trainer aus der Ersten Bundesliga. Ein weiterer kommt aus der zweiten deutschen Spielklasse und ist ein echter Überraschungskandidat - Seitenlinien-Derwisch Jürgen Klopp von Mainz 05. Außerdem immer ein Thema in solchen Situationen beim FC Bayern: Das Damoklesschwert in Person von Lothar Matthäus.

Neben den drei Deutschen tummeln sich aber auch Trainer von internationalem Format wie Rafael Benitez (FC Liverpool), José Mourinho (Ex-FC Chelsea), Frank Rijkaard (FC Barcelona) oder dessen holländischer Landsmann Marco van Basten (Nationalcoach Niederlande) im Kandidatentopf. Letzterer zeichnet sich vor allem durch seine Erfolglosigkeit als Trainer aus, scheint aber nach Informationen des "Kicker" die besten Karten zu haben. Da van Bastens Vertrag nach der Europameisterschaft 2008 ausläuft, wäre er im Gegensatz zu manch anderem Coach ablösefrei.

Eine sichere Bank und ebenfalls kostengünstige Lösung wäre Peter Neururer (52), der Hitzfeld gerne beerben würde. "Der Uli muss den Besten holen, der auf dem Markt ist - und das bin ich. Wenn ich Hoeneß wäre, würde ich mich nehmen", wird Neururer in der "Bild"-Zeitung zitiert. Seit seinem Rauswurf in Hannover am 30. August 2006 ist der "Feuerwehrmann" ohne Trainerjob. Ob Neururer zu den auf Außendarstellung bedachten Bayern passen würde, ist zumindest zweifelhaft. So schlief der Coach in seiner Zeit beim 1. FC Köln so manches Mal in der Spielerkabine seinen Alkoholrausch aus - um morgens völlig unbeeindruckt das Training der Profis zu leiten.

Hitzfeld: "Möglichst viele Titel holen"

Noch-Bayern-Trainer Hitzfeld, der in der Hinrunde lediglich eine Pflichtspiel-Niederlage verbuchen musste, holte zwar mit Ach und Krach die erwartete Herbstmeisterschaft, könnte aber seine Kritiker in der Rückrunde zum Verstummen bringen. Denn die vor der Saison mit 70 Millionen Euro aufgerüstete Mannschaft ist noch in drei Wettbewerben dabei. Neben der Spitzenposition in der Bundesliga ist das Star-Ensemble in der Zwischenrunde des Uefa-Cup sowie im Achtelfinale des DFB-Pokals vertreten.

Bei schlechten Ergebnissen könnte im Frühjahr aber auch die Forderung nach einer vorzeitigen Trennung aufkommen. Darauf angesprochen, reagiert Hitzfeld gelassen. "Wir haben ein gemeinsames großes Ziel. Bis jetzt funktioniert die Mannschaft. Da sehe ich keine Probleme", zeigt er sich in einem Interview mit dem Sport-Informationsdienst zuversichtlich. Auch erkennt Hitzfeld keine leistungshemmende Unruhe in der Mannschaft. "Der neue Trainer wird ja auch die Mannschaft beobachten. Also ist jeder Spieler gut beraten, wenn er versucht, Leistung zu bringen." Erfolgshungrig verspricht er zudem: "Ich werde im nächsten halben Jahr noch mal versuchen, erfolgreich zu sein und möglichst viele Titel zu holen."

Kommt Pandev von Lazio?

Um dieses Ziel zu erreichen, steht zum Rückrundenstart der neu verpflichtete Brasilianers Breno bereit, der für 12 Millionen Euro vom FC Sao Paulo kommt. Der 18-jährige Verteidiger wird die Position von Valerien Ismael einnehmen, der die Bayern für 150.000 Euro Ablöse in Richtung Hannover 96 verlassen hat. Davon abgesehen brodelt die Gerüchteküche an der Säbener Straße gehörig, denn Manager Uli Hoeneß soll schon am nächsten Coup schrauben.

Von Lazio Rom könnte der Mazedonier Goran Pandev nach München wechseln, berichten italienische Medien. Der 24-jährige Offensiv-Allrounder ist sicher, dass seine "Berater sowie Verantwortliche der Bayern und Lazios sich in Kürze zusammensetzen" werden, "um Details zu klären". "Die Verhandlungen stehen vor dem Abschluss. Sobald alles entschieden ist, werde ich zu den Bayern wechseln."

Der angeblich 22 Millionen schwere Transfer wurde von den Bayern jedoch umgehend dementiert. Auch der hoch verschuldete italienische Hauptstadtklub reagierte mit einem Dementi auf die Meldungen. "Pandev wird nicht verkauft. Berichte über einen Transfer sind haltlos", hieß es in einer Pressemitteilung Lazios. Pandev dagegen, der in 130 Spielen in der Serie A 33 Tore erzielte, hofft auf einen Wechsel. "Ich werde bald erfahren, ob ich mit Luca Toni zusammenspiele", sagte Mazedoniens Fußballer der Jahre 2006 und 2007.

Berbatov bringt sich ins Gespräch

Auch ein Wechsel des ehemaligen Leverkusen-Stürmers Dimitar Berbatov zum Rekordmeister scheint möglich. Der Bulgare, momentan in Diensten des Premier-League-Klubs Tottenham Hotspurs, sei einem Wechsel zu den Bayern nicht abgeneigt, meldet "spox.com". "Dimitar will endlich anfangen, Trophäen zu gewinnen", wird der Berater des Torjägers zitiert. Ziel sei der Wechsel zu einem "großen Klub". "Dimitar hat mir gesagt, dass Bayern München der einzige Klub in Deutschland ist, zu dem er wechseln würde", so Berater Emil Dantschew. "In Frage kommen in Europa sowieso nur acht oder zehn Vereine - und zu denen gehören die Bayern definitiv." Allerdings sei noch niemand an ihn herangetreten.

Unmut könnten die geplanten Verpflichtungen besonders bei Nationalspieler Lukas Podolski erzeugen. Der 22-jährige Angreifer sitzt bei den Bayern bereits jetzt häufig auf der Bank. Kommen weitere Stürmer dazu, wird die Situation für Podolski wohl noch aussichtsloser. Ein Wechsel in der Winterpause scheint zwar ausgeschlossen, nicht aber zu Saisonende. So sagte Podolski kurz vor Weihnachten, dass er bei "gleichbleibend schlechter Situation" im April oder Mai eine Lösung mit der Münchner Vereinsführung suchen wolle.

Roland Peters

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