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Abgang: Oliver Kahn, Ex-CEO des  FC Bayern München.

© IMAGO/ActionPictures

Bayern München, der neue Chaos-Club: Spiel mit übler Nachrede

Das Selbstbild wird selbst beschädigt. Von wegen Familie - dem FC Bayern wird sein Verhalten in dieser Saison noch lange nachlaufen. Das geschieht ihm recht.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

So turbulent, wie es beim FC Bayern zugeht - auch auf diesem Feld steht er an der Spitze. Und ist wahrscheinlich auf längere Zeit nicht zu schlagen.

Was bei Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic abgegangen ist, wie die beiden abgegangen worden sind, alles das wird der Vereinsführung hinterherlaufen. Und den Spielern vermutlich in vielen Stadien begegnen. Die Gesänge von den Rängen kann man sich vorstellen: Ihr seid auch nur ein Karnevalsverein, so was in der Art.

Und das wäre noch nett. Denn Bayern München ist es nicht. Der Club will ein Ausbund an Seriosität und Professionalität sein. Wie aber die Führung um Herbert Hainer und Uli Hoeneß bisher gehandelt und kommuniziert hat, ging es krass daneben.

Von wegen Weltniveau, das haben nur Riesenumsatz und Mitarbeiterzahl. In der Kreisklasse benehmen sie sich oft besser.

Dass die Münchner immer noch Familie sind, ist auch so eine Mär. Dann hätten sie das mit Oliver Kahn anders gehandhabt. Den muss man dafür nicht einmal mögen. Und selbst wenn er es ihnen als CEO schwer gemacht hat, wäre es umso wichtiger gewesen. Schließlich war er ihre Wahl.

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Im besten Fall ein bayerischer Schwank

Das Selbstbild sollte nicht selbst beschädigt werden. Wenn das das neue „Mia san mia“ ist, dann wirkt es bestenfalls wie der Titel zu einem bayerischen Schwank, im anderen Fall wie eine Groteske.

Ein Beispiel: Wenn wahr ist, dass Präsident Hainer gefürchtet hat, Kahn, immerhin da noch der Vorstandsvorsitzende, könnte in dieser Situation handgreiflich werden, dann ist das ein Nachweis für eklatanten Mangel an Menschenkenntnis. Dann war Kahn immer schon die falsche Wahl.

Wenn aber die Unterstellung eines Kahn-Ausrasters unwahr ist - und Kahn behauptet das ja -, dann ist ein solches Verhalten unanständig. Hinterfotzig, könnte man in Bayern auch sagen.

Ob das nun von Kahns Seite aus gleich justiziabel wäre, steht dahin, aber wie eine üble Nachrede klingt es. Geeignet, ihn in dem Geschäft auf Dauer zu diskreditieren. Schau ma moi.

In jedem Fall: Hoeneß und Co. können das Nachtreten nicht lassen. Dafür gibt es eigentlich die Rote Karte.

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