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Sport: Berlin Capitals: Abend der Entscheidung

Grün ist die Farbe der Hoffnung, das Emblem der vom Konkurs bedrohten Berlin Capitals leuchtet rot, weiß und schwarz. Mehr als Symbolik?

Grün ist die Farbe der Hoffnung, das Emblem der vom Konkurs bedrohten Berlin Capitals leuchtet rot, weiß und schwarz. Mehr als Symbolik? Gestern war laut Aussage eines Verantwortlichen des angeschlagenen Klubs in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) alles "im grünen Bereich". Obwohl keiner wissen konnte, was der Abend bringen sollte.

Die Zeit läuft den Capitals davon. Am Montag müssen die Berliner der DEL ein Sanierungskonzept vorlegen, sonst ist Schluss. Am Mittwoch verhandelte eine Delegation der Capitals, darunter Hauptgesellschafter Egon Banghard und sein Intimus, Bauunternehmer Andreas Fettchenhauer, mit einem Baukonzern. Der ist angeblich an einem Einstieg bei den mit rund 20 Millionen Mark verschuldeten Capitals interessiert. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren die Verhandlungen noch nicht beendet.

Gerhard Brüderer, Prokurist der Capitals und von Haus aus kein Berufsoptimist, sprach von "berechtigten Hoffnungen". Fettchenhauer äußerte sich noch fröhlicher: "Am Dienstag haben wir mit den Herren schon eine Telefonkonferenz abgehalten, die hat uns einen großen Motivationsschub gegeben. Egon Banghard und ich sind fest davon überzeugt, dass es funktionieren wird."

Mit welcher Summe besagter Mäzen einzusteigen gedachte, war allerdings unklar. Fettchenhauer sprach von einem Betrag zwischen sechs und zehn Millionen Mark. Diese Summe könnte die DEL schon davon überzeugen, den Capitals doch noch die Lizenz zu erteilen. Zumal Banghard wohl auch noch mal in die private Kasse greifen würde. Bereits am Sonntag könnte Gernot Tripcke, Geschäftsführer der DEL, den Capitals die Lizenz erteilen. Ansonsten müsste das Konzept der Capitals entweder am gleichen Tage vom Aufsichtsrat der DEL oder am Montag auf der in Köln stattfindenden Gesellschafterversammlung bewilligt werden. Fallen die Capitals in allen drei Instanzen durch, bliebe ihnen nur noch der Gang vor das Schiedsgericht der DEL.

Trotz aller Euphorie bei den Capitals, beim Prozedere zur Rettung waren am Mittwoch auf der Geschäftstelle in der frisch renovierten Deutschlandhalle noch einige Pobleme zu lösen. "Die Zusage des Bauunternehmens ist an strenge Auflagen gebunden", sagte Fettchenhauer. "Wenn sich irgendein Finanzloch auftut, von dem wir nichts wissen, dann wird es schwer." Bereits am Vormittag nahm Joachim Börner, Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner, gemeinsam mit Wirtschaftsprüfern des Baukonzerns Einsicht in die Bücher der Capitals.

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