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Bundesliga: Bielefeld verjagt die Mäuse

Tumult, Unterbrechung, Neuwahl, und dann ist doch der alte Präsident wieder der Neue. Mathias Klappenbach erfreut sich an der Posse bei Arminia.

Es ist jetzt 2000 Jahre her, dass Arminius in der Varusschlacht die Römer besiegte. Ein großes Jubiläum, dass sich der Fußball-Traditionsklub aus Bielefeld, der sich nach dem Cheruskerfürsten benannt hat, werbemäßig zunutze hätte machen sollen, um sein „Graue-Maus-Image“ abzulegen. Findet die Fanvereinigung „Kritische Arminen“, zu deren weiteren Forderungen nach dem Abstieg natürlich auch die Verpflichtung eines offensiven Mittelfeldspielers zählt.

So stellt sie für die Jahreshauptversammlung einen Präsidentschafts-Kandidaten auf. Der aber einigt sich in zehnstündigen Verhandlungen vor der Versammlung in der proppevollen Bielefelder Stadthalle auf einen „Konsens“, der seinen Rückzug und die Wahl eines anderen Kandidaten vorsieht, der mit dem Geld regionaler Großfirmen Erfolg bringen will. „Die wollen neue Gesichter“, sagt der bisherige Präsident Hans-Hermann Schwick, als er zu Beginn des Abends zurücktritt; für die Fans soll es zwei Vorstandsplätze geben.

Doch die Mitglieder des 104 Jahre alten Vereins wollen keinen „Konsens“, immer wieder fällt das Wort „Kultklub“. Der Kandidat der Fans, der auf einmal doch wieder Präsident werden will, hat keine Chance: der Retter aus der Wirtschaft wird ausgebuht und will „für diesen Pöbel“ nicht mehr antreten. Tumult, Unterbrechung, Neuwahl, und dann ist doch der alte Präsident wieder der Neue.

Jetzt hat der Verein des Arminius endlich einmal Aufsehen gemacht. Und kein Geld, weiter keinen Trainer und nichts geklärt. Ein guter Anfang für eine Graue Maus auf dem Weg zum Kultklub.

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