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Jürgen Klopp.

© Reuters

Borussia Dortmund in der Krise: Jürgen Klopp ist der Richtige - immer noch

Dortmund ist Tabellenletzter, muss nun der Trainer gehen? Nein, sagt unser Autor. Nur mit Jürgen Klopp kann die Borussia aus der Krise kommen. Ein Kommentar

Es ist immer wieder aufs Neue erstaunlich, wie einfältig wir Journalisten doch manchmal sind und wie verlässlich die simpelsten Reiz-Reaktions-Schemata bei uns funktionieren. Da verliert eine Mannschaft in der Fußball- Bundesliga acht der ersten 13 Saisonspiele, stürzt dadurch sogar auf den letzten Tabellenplatz – und welchen Reflex löst das umgehend bei den Medien aus? Ganz einfach den, den eine solche Bilanz immer auslöst: Vielleicht sollten wir mal über den Trainer diskutieren!

Das ist im Fall von Borussia Dortmund und Jürgen Klopp offenbar nicht anders als beim, sagen wir, HSV. Dabei ist eine Trainerdebatte selten so abstrus gewesen.

Es geht nicht darum, dass die Dortmunder auf Dauer einfach zu gut sind für den Abstiegskampf und sich schon bald in anderen Tabellenregionen wiederfinden werden – von solchen Gedanken sollte sich der BVB möglichst schnell verabschieden, wenn er nicht in noch ärgere Probleme geraten will. Es geht auch nicht darum, dass Klopp dank seiner historischen Verdienste beim BVB gewissermaßen sakrosankt ist. Es geht einzig darum, dass Klopp mit seinen Fähigkeiten und mit seinen Ideen weiterhin der richtige Trainer für Borussia Dortmund ist. Der Verein, so wie er aktuell existiert, ist in erster Linie sein Werk – weil Klopp in aller Ruhe und kontinuierlich eine Mannschaft entwickeln konnte, die seinen Vorstellungen entspricht und durch ihren Stil einen hohen Wiedererkennungswert besitzt.

Kontinuität wird inzwischen zu Recht als Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg gesehen. Rasche Strategiewechsel und eine hohe Fluktuation auf den Führungspositionen mögen zwar kurzfristig positive Effekte erzielen, langfristig jedoch haben sie sich selten als zielführend erwiesen. Bei den Verantwortlichen im Fußball hat sich das inzwischen weitgehend rumgesprochen. In den Medien offenbar noch nicht.

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