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Alle Hände voll zu tun. Die Berliner Spieler (hinten) sind am Sonntag wieder gegen Friedrichshafen gefordert.

© dpa

BR Volleys gegen Friedrichshafen: Entscheidungsspiel im ewigen Duell

Am Sonntag spielen mal wieder die BR Volleys und der VfB Friedrichshafen die Meisterschaft aus. Wer ist im Vorteil? Ein Vergleich der beiden Teams.

Ausgangslage

Die BR Volleys sind als große Favoriten in die Bundesliga-Saison gestartet, sie gewannen im Vorjahr die Meisterschaft, den nationalen Pokal sowie den internationalen CEV-Cup. Sie haben den mit Abstand größten Etat in der Bundesliga und auch die meisten Zuschauer im Durchschnitt. Die Mannschaft überzeugte, vor allem in der Champions League. Doch gegen Friedrichshafen verlor sie fünf Mal in sechs Spielen.

Der VfB Friedrichshafen befindet sich im ersten Jahr nach dem Abgang des langjährigen und allmächtigen Trainers Stelian Moculescu. Der damit verbundene Umbruch erschütterte den Verein keineswegs. Im Gegenteil: Friedrichshafen spielte in dieser Saison stärker als im Jahr zuvor. Im Januar holten sie sich den Pokal, im Endspiel gegen die Volleys. An diesem Sonntag (14.30 Uhr, live auf sportdeutschland.tv) wollen sie den Berlinern auch die Meisterschaft wegschnappen.

Mannschaft

Die BR Volleys haben die besseren Einzelspieler. Die Angreifer Robert Kromm und Paul Carroll gehören seit vielen Jahren zu den Besten der Liga. Ihre Erfahrung und Mentalität prägen das Spiel der Berliner. Um die beiden herum hat Manager Kaweh Niroomand ein talentiertes Team gebaut. Auch die Zugänge in dieser Saison wie Graham Vigrass oder Libero Luke Perry sind Stützen der Mannschaft. Ein großer Vorteil im Vergleich zum VfB besteht darin, dass die Volleys einen sehr tiefen Kader haben.

Die Friedrichshafener haben eine talentierte, aber unerfahrene Mannschaft. Der Vorteil besteht darin, dass junge Spieler noch offener sind für neue Impulse und Ideen. Die stärksten Spieler beim VfB sind Mittelblocker Andreas Takvam, Diagonalangreifer Michal Finger sowie Außenangreifer David Sossenheimer.

Trainer

Roberto Serniotti wirkt mitunter etwas hilflos. In den Auszeiten etwa, wenn er taktische Anweisungen gibt und seine Spieler nicht den Eindruck hinterlassen, als interessierte sie das groß. Der Italiener ist bei Spielern wie bei Niroomand umstritten und wird den Verein nach der Saison wohl verlassen. Dabei ist Serniotti in der Volleyballwelt ein angesehener Fachmann mit einer beachtlichen Vita als Trainer.

Vital Heynen ist wie Serniotti ein Mann mit großer Volleyballexpertise. Begleiter beschreiben ihn als volleyballverrückt. Taktisch unterscheidet ihn von Serniotti, dass er viel variiert und schnell auf die jeweilige Spielsituation mit Wechseln reagiert. Heynen ist der kreativere Trainer, was aber nicht zwingend zum Erfolg führen muss. Bei seinem Coaching besteht die Gefahr, dass er die Spieler überfordert. Meist aber hat er ein gutes Gespür für die richtigen Maßnahmen.

Form

Die Qualifikation für das Final Four der Champions League in Rom war für die BR Volleys ein Erfolg, aber auch extrem anstrengend. Das Team wirkte vor dem Finalturnier vergangene Woche ausgelaugt. Dort berappelte es sich aber und überzeugte – wie auch beim Sieg im zweiten Play-off-Finalspiel gegen Friedrichshafen. Die Volleys scheinen bei dem stimmungsgewaltigen Turnier in Rom irgendwo Energiequellen aufgetan zu haben.

Friedrichshafen gab in den Play-offs nur einen Satz ab. Nach dem Sieg im ersten Spiel gegen die Volleys waren sie die großen Favoriten auf die Meisterschaft. Ausgeruht und voller Selbstvertrauen reiste der VfB nach Berlin – und zeigte überraschend Nerven. Finger und Mittelblocker Takvam enttäuschten mit verheerenden Erfolgsquoten bei ihren Angriffsschlägen.

Prognose

Fünf Spiele war der VfB für die Volleys ein Rätsel. Jetzt ist er das nicht mehr. Das wissen auch die jungen Spieler von Friedrichshafen. Die Nerven werden entscheidend sein – und deswegen werden die Volleys Meister.

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