zum Hauptinhalt
Was Marko Arnautovic (M.) unter der Woche in Genua nur andeutete, stellte er gegen Köln endgültig mit zwei Treffern und einer Vorlage unter Beweis.

© ddp

Bremen - Köln: Das Normalste von der Weser

Bremen gewinnt nach dem spektakulären Europapokalabend in Genua mit 4:2 gegen den 1. FC Köln. Anstelle des noch nicht spielberechtigten Brasilianers Wesley sorgt ein Österreicher für Furore.

Nach dem Drama am Golf von Genua ist Werder Bremen am Samstagnachmittag das gelungen, wonach sich Trainer Thomas Schaaf so gesehnt hat: Es gab einen ganz normalen Sieg ohne das große Spektakel. Beim 4:2 (2:1) gegen den 1. FC Köln verbuchten die Bremer die ersten drei Punkte in der Liga. Dabei nahmen sie in diese Begegnung offenbar noch genug Schwung aus den dramatischen Ereignissen aus dem Stadio Marassi mit – nach der süßen 2:3-Niederlage bei Sampdoria Genua, die sich ja wie ein Sieg angefühlt hatte, waren die Bremer auf einen richtigen Erfolg aus.

Dafür hatte ihr Trainer auch Claudio Pizarro und Marko Arnautovic in den Sturm beordert und die Mittelfeld-Raute wiederbelebt, in der Marko Marin den kreativen Part besetzte. Schon zur Halbzeit hatte sich diese Formation ausgezahlt, denn es war der von den Kölner Fans von Beginn an mit Schmähgesängen bedachte Wirbelwind Marin, der im Zweikampf gegen Petit einen Elfmeter provozierte, den Kapitän Torsten Frings in der 33. Minute sicher verwandelte. Die Werder-Anhänger reagierten mit Marin-Sprechchören auf das Führungstor, dem sich alsbald das 2:0 anschloss, als Claudio Pizarro einen gefühlvollen Fallrückzieher anbrachte, woraufhin Millionen-Neuerwerbung Arnautovic mühelos seinen ersten Bundesliga-Treffer köpfte.

Der 21-jährige Österreicher hatte ohnehin einige gute Szenen, in denen er sein Potenzial andeutete. Für Vorlagengeber Pizarro war es zudem die letzte Aktion – wegen einer Oberschenkelverletzung musste der Peruaner Platz machen für den Portugiesen Almeida. Der profitierte denn nach 74 Minuten nach einer sehenswerten Hereingabe von Arnautovic und schoss das vorentscheidende 3:1.

Nur wäre Werder nicht Werder, hätte es nicht einen Aussetzer im Defensivbereich gegeben. Recht ungehindert kam Milivoje Novakovic zur Flanke, der bis dahin unscheinbare Nationalstürmer Lukas Podolski gab dem Ball per Kopf die entscheidende Richtungsänderung zum Anschlusstreffer. Der Pausenstand schmeichelte den bis dato harmlosen Rheinländern, bei denen mit Pedro Geromel (Muskelfaserriss) und Youssef Mohamad (Rot-Sperre) die komplette Innenverteidigung fehlte und durch Kevin Pezzoni und Kevin McKenna mehr schlecht als recht ersetzt wurde.

Nicht mitmachen konnte in dieser eher durchschnittlichen Partie Werders Millionen-Einkauf Wesley, denn für den 23-jährigen Mittelfeldspieler lag noch keine Freigabe vor. Der bereits mit den neuen Kollegen trainierende Brasilianer hatte sehr enttäuscht auf die fehlende Spielberechtigung reagiert, doch Vorstandsboss Klaus Allofs versicherte, der FC Santos werde die Papiere nachreichen. Auch ohne Wesley lief es für die Bremer: Kurz vor Schluss traf erneut Arnautovic, bevor der Schlendrian in der Abwehr – natürlich – zurückkehrte und McKenna das 2:4 erzielte. Dann war Schluss.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false