zum Hauptinhalt
So ein Krampf. Am Ende trennen sich Rauls Schalker und Marins Bremer 1:1.

© dapd

Update

Bremen - Schalke 1:1: Schalke zeigt sein Liga-Gesicht

Nach dem Einzug ins Champions-League-Halbfinale spielt Schalke in Bremen wie es vom Tabellen-Zehnten und Elften zu erwarten ist. Spekuliert wird weiterhin über einen möglichen Wechsel von Manuel Neuer zum FC Bayern. "Es bleibt spannend", sagt Manager Horst Heldt.

Noch minutenlang plauderten Claudio Pizarro und Jefferson Farfan im Bremer Weserstadion miteinander. Die beiden Peruaner kennen sich aus dem Nationalteam bestens, und der freundliche Dialog der beiden Ausnahmestürmer passte gut zum vorausgegangenen 1:1 (0:0)-Remis zwischen dem SV Werder Bremen und Schalke 04.

Niemand der Protagonisten schien wirklich unzufrieden mit der Punkteteilung nach einem vermeintlichen Topspiel zu sein, das erst in der zweiten Halbzeit die Erwartungen erfüllte. Nach dem von Sandro Wagner im Nachschuss verwandelten Foulelfmeter in der 59. Minute konnte der eingewechselte Edu mit einem Kopfball nach Maßflanke von Atsuto Uchida vier Minuten später ausgleichen (63.). Trotz weiterer erstklassiger Chancen auf beiden Seiten blieb es bei diesem "gerechten Ergebnis", wie Schalke-Trainer Ralf Rangnick es nannte. Auch Werder-Chefcoach Thomas Schaaf wirkte nicht wirklich verärgert. "Wir haben zwar die Befreiung verpasst, machen aber kleine Schritte vorwärts."

Die seit sieben Spielen ungeschlagenen Hanseaten sehen sich auf dem richtigen Weg, "wenn wir in jeder Partie mindestens einen Punkt holen, ist es irgendwann genug", konstatierte Torsten Frings. Und auch sein früherer Nationalmannschaftskollege Christoph Metzelder kam zu einem ähnlichen Fazit: "Unsere Moral stimmt, unsere fußballerische Qualität ist groß."

Schalkes Energieleistung verblüffte drei Tage nach dem Einzug ins Champions-League-Halbfinale auch deshalb, weil Rangnick seine Erfolgself gleich auf fünf Positionen verändert hatte; der Brasilianer Danilo Avelar, eine der unzähligen Magath-Verpflichtungen des Winters, durfte sogar sein Bundesligadebüt feiern.

Nicht der neue Linksverteidiger, sondern der Torwart sollte alsbald in den Mittelpunkt rücken. Der später tadellose Manuel Neuer hatte nach elf Minuten Glück, dass ein Kopfballtreffer von Petri Pasanen wegen eines vermeintlichen Fouls an Neuer keine Anerkennung fand. Neuer war von Per Mertesacker  außerhalb des Torraumes mit der Schulter berührt wurden, Schiedsrichter Knut Kircher entschied erst nach sekundenlanger Bedenkzeit. "Mir reicht es. Dass alles abgepfiffen wird, ist gerade in Mode – das ist wohl eine neue Regel", giftete Keeper-Kollege Tim Wiese.

Neuer war naturgemäß anderer Meinung: "Einer hat mich angesprungen, das ist ein klares Foul. Ich  kann mich aber auch sofort fallen lassen. Nur ich bin kein Schauspieler." Der 25-jährige Schlussmann nutzte seinen Marathon vor den Mikrofonen und Kameras auch dazu, dass vermeintliche Traumangebot seines aktuellen Arbeitgebers über eine Vertragsverlängerung zu kommentieren: "Horst Heldt hat das dementiert, dem schließe ich mich an." Neuer führte zum kolportierten Wechsel gen München auch erstmals ausführlicher aus, dass "die Leute, die die Entscheidung auf Schalke tragen, Bescheid wissen." Alle Sachen seien geklärt. Hörte sich fast so an, als habe der umworbene Ausnahmekönner schon seinem Herzensverein abgesagt.

Eine Aussage, die wiederum Sportdirektor Heldt nicht so stehen lassen konnte: "Es gibt Tendenzen, aber wir veröffentlichen erst etwas, wenn es klare Tendenzen gibt. Noch ist nichts eindeutig entschieden." Man sei eben mit Neuer im ständigen Dialog: "Wir wollen, dass er bleibt. Er hat Überlegungen, die er uns mitteilt." Und die zum FC Bayern tendieren? Heldt lächelnd: "Es bleibt spannend." Und die Entscheidung falle auch nicht vor dem mit noch größerer Spannung erwarteten Königsklassen-Showdown gegen Manchester United am 26. April und 4. Mai.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false