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Hurra, hurra. Die Kölner sind wieder da! Auch wegen Milos Jojic (l.) und Torjäger Simon Terodde.

© Daniel Reinhardt/dpa

Bundesliga-Abstiegskampf: Beim 1. FC Köln ist der Glaube zurück

Am Rhein macht Trainer Stefan Ruthenbeck derzeit alles richtig. Der Klub ist so erfolgreich wie seit sieben Jahren mehr.

Der FC lebt wieder! Der dritte Sieg in Folge hat dem strauchelnden Traditionsverein den Glauben an den Klassenerhalt zurückgegeben. Wer hätte das gedacht?

Als der 45 Jahre alte Stefan Ruthenbeck nach der Entlassung von Peter Störer am 3. Dezember den Posten als Interimscoach übernahm, hatte Köln drei Punkte aus 14 Spielen geholt. Nie zuvor hatte eine Mannschaft in der Bundesligageschichte zu diesem Zeitpunkt der Saison weniger Punkte. Am 16. Spieltag kurz vor Weihnachten betrug der Abstand auf den rettenden 15. Tabellenplatz 13 Punkte. Der FC galt allen als sicherer Absteiger.

Doch Ruthenbeck hat in wenigen Wochen einen Wandel ausgelöst. Seine emotionale Ansprache, seine taktische Ideen und sein anspruchsvolles Training kommen bei den Spielern an. Sie wirken zudem fitter und sind viel laufstärker.

Drei Siege in Serie gelangen zuletzt unter Volker Finke

Der Kopf ist im Fußball das dritte Bein. Diese Einlassung stammt von Christoph Daum, einem früheren Trainer der Kölner. So gesehen hat Ruthenbeck vor allem die Köpfe seiner Spieler gewonnen. Die Hoffnung ist zurück, der Glaube an Rettung, der Wille und das Zutrauen. Die äußeren Gründe für das famose Zwischenhoch liegen auf der Hand. Nationalverteidiger Jonas Hector ist nach langer Ausfallzeit zurück und in Simon Terodde, der in der Winterpause verpflichtet wurde, hat der FC seit dem Weggang Anthony Modestes im vorigen Sommer wieder einen echten Torjäger.

Der Sieg am Wochenende beim HSV war der erste Auswärtserfolg der Kölner seit einem Jahr (6:1 in Darmstadt) und mithin der dritte Bundesligasieg in Folge. Das war den FC nicht mal unter dem über viele Jahre erfolgreichen Trainer Peter Stöger gelungen, sondern zuletzt vor fast sieben Jahren unter Trainer Volker Finke.

Gerettet ist der FC längst nicht. Erfahrungsgemäß sollten es am Saisonende 34 Punkte sein, um mindestens die Relegation zu erreichen. Dem FC fehlen zur Mission Klassenerhalt mindestens noch 22 Punkte, also beispielsweise sechs Siege und vier Unentschieden. Das wird, bei aller Achtung vor den jüngsten Leistungen und der verständlichen Euphorie, ziemlich schwer. Auch auch spannend.

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